100 Meter für einen attraktiven Verspoel: Architekturstudierende stellten ihre Ideen vor
Eine Einkaufs- und Geschäftsstraße ohne Enge und Lärm lädt zum Verweilen und Bummeln ein. So wie der Verspoel – dank eines Konzeptes, das Studierende unseres Fachbereichs Architektur entwickelt haben. Für fünf Tage war der Aufenthalt hier ein anderer.
Den Verspoel nutzten unsere Architekturstudierenden auf Zeit. Sie feierten ihre Ergebnisse gemeinsam mit allen Projektpartnern. (Foto: FH Münster/Anne Holtkötter)
Verspoel bedeutet Froschteich. Daran sollen die Papierfrösche an der Wand erinnern und gleichzeitig die Straße mit einem Hinterhof verbinden. (Foto: FH Münster/Anne Holtkötter)
Der „Next Verspoel“ ist ein Beitrag zur BDA-NRW-Landesreihe „Stadt in Bewegung – mobil, ökologisch, lebenswert“. (Foto: FH Münster/Anne Holtkötter)
Wann die Punkte verschwinden, entscheidet das Wetter. (Foto: FH Münster/Anne Holtkötter)
Autofrei für fünf Tage: Den Ideengebern hat’s gefallen … (Foto: FH Münster/Anne Holtkötter)
… und den Anwohnern auch. Egal, ob alt … (Foto: FH Münster/Anne Holtkötter)
… oder jung. (Foto: FH Münster/Anne Holtkötter)
Denn eigentlich ist der Verspoel in Münsters Innenstadt keine Fußgängerzone, sondern eine Durchgangsstraße – mit fließendem Verkehr und parkenden Autos. Sie attraktiver zu gestalten ist ein schöner Gedanke für die Zukunft. Diesen durchzuspielen, das durften auf Einladung des BDA Münster-Münsterland Studierende unseres Fachbereichs Architektur, der Münster School of Architecture (MSA). Grünes Licht für die Gestaltung unter der Leitung der Lehrbeauftragten Lydia Rintz bekamen sie von den Projektpartnern: der Stadt Münster und der Initiative starke Innenstadt Münster e.V.
Ruhiger, bunter, grüner, sich harmonisch mit angrenzende Bereichen verbinden, so lautete das Ziel der 20 zukünftigen Architekten. Und das gelang ihnen: mit großen farbigen Kreidepunkte auf dem Straßenpflaster, Schaukeln vor den Geschäften, beweglichen Sitzmöglichkeiten, Grünflächen auf dem Asphalt und Urban Gardening sowie Informationstafeln. Ideen gab es darüber hinaus noch viele, allerdings nur als digitales Modell. „Nach einer Woche Konzeptionsphase hatten wir drei Tage Zeit für die Realisierung, um die Entwürfe im Straßenraum umzusetzen“, erzählte Lydia Rintz bei der Eröffnung am 11. Oktober. „Was die Studierenden da auf die Beine gestellt haben, verdient Hochachtung“, bedankte sich die Architektin. „In unserem Beruf möchten wir Räume für den Menschen schaffen. Und wir glauben, dass uns dies hier gelungen ist“, erzählte Masterstudentin Nina Hoffmann. „Die Kinder haben aus den Kreidepunkten Männchen gemalt, sind darauf hin- und hergesprungen – es hat Spaß gemacht zu sehen, wie die Leute die Straße in Beschlag nahmen.“
Lydia Rintz würde sich freuen, „wenn es nicht bei dieser vorübergehenden Aktion bleiben würde, sondern dass einige Ideen in Zukunft auch umgesetzt werden. Das ist auch an anderen Stellen denkbar, denn das Auto in den Innenstädten ist ein Auslaufmodel.“ Wie die Mobilität der Zukunft aussieht und wie man den Bewohnern der Innenstädte im Kontext der Mobilitätswende mehr Lebensraum zurückgeben kann, seien „zwei der zentralen Fragen, die uns im Rahmen des Zukunftsprozesses ‚MünsterZukünfte 20 I 30 I 50‘ beschäftigen“, so Bernadette Spinnen, Leiterin vom Münster Marketing. Die Visionen der Studierenden für den Verspoel als Lebensraum zu erproben zu können, sei dafür ein wichtiger Beitrag gewesen.