Versiegelung entgegen wirken: Dachbegrünung bringt Vorteile für die Umwelt

Begrünte Dächer bringen Vorteile für die Umwelt mit sich, wie Regenrückhalt und Verdunstungseffekte. Insgesamt pflegt das Steinfurter Gebäudemanagement 6.066 Quadratmeter Pflanzen auf den Dächern. Das ist umgerechnet ein kleines Fußballfeld.

„Bei den letzten Dachsanierungen haben wir die Dachbegrünung direkt mitplanen lassen“, erklärt Andre Müller vom Gebäudemanagement. „Die Städte sind so stark versiegelt, dass sogar schon zwei Quadratmeter Grün helfen.“ Mit Versiegelung ist die komplette, enge Bebauung des Bodens gemeint: Straßen laufen in Parkplätze über, Gehwege schließen sich an Grundstücke und Auffahrten an. Wiesen, Bäche, Mutter Natur sind seltene Schätze geworden. Begrünte Dächer verfrachten diese Kostbarkeit einfach ein paar Etagen höher: Denn die Pflanzen und ihre Böden fangen viel Regenwasser auf.

„Gründächer sind wie Gartenboden. Sie speichern Regenwasser und versorgen damit die Pflanzen auf dem Dach, die das Wasser verdunsten und das Dach somit kühlen. Ein kleiner Wasserkreislauf eben“, sagt Prof. Dr. Mathias Uhl, der seit vier Jahren am Fachbereich Bauingenieurwesen an begrünten Dächern forscht. Aus dem Boden wird das Wasser, was nicht verdunstet, peu à peu in die darunterliegende Drainage-Schicht weitergeleitet – und von dort in die Regentonne. „Damit verzögern die Gründächer zum Beispiel bei Starkregenereignissen den Abfluss enorm, sie entlasten die Kanalisation“, erklärt der Professor.

Ob ein Dach überhaupt begrünt werden kann, müssen Planer und Statiker berechnen. Denn je nach Schichtdicke – sie reicht von zehn Zentimetern Erde und Wurzeln bis hin zu einem Meter – kommt einiges an Gewicht zusammen. „Deswegen können wir auch leider nicht alle Dächer begrünen oder Photovoltaik-Module auf ihnen installieren lassen“, erklärt Müller. „Bei unseren Hochschulgebäuden in Münster haben wir deshalb etwa nur 118 Quadratmeter begrünte Dächer.“ Dennoch macht schon ein kleines Pflanzen-Fleckchen einen Unterschied. Und so wundert es nicht, dass auch die Dächer des neuen Hüffer-Campus in Münster begrünt werden sollen.

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