Spitzenforschung: Höchstleistungs-Elektronenmikroskop macht einzelne Molekülketten sichtbar
Ein besonderes Laborgerät für die angewandte Forschung geht jetzt am Fachbereich Physikingenieurwesen in Betrieb: ein SEM-Höchstleistungs-Elektronenmikroskop. Damit ist unsere Hochschule die erste Hochschule für angewandte Wissenschaften in Deutschland, die ein solches Gerät besitzt und damit forscht.
Sie nahmen jetzt das neue Höchstleistungs-Elektronenmikroskop in Betrieb (v.l.): Dr. Roland Schmidt, Holger Uphoff, Prof. Dr. Bernhard Lödding und Prof. Dr. Hans-Christoph Mertins. (Foto: FH Münster/Theresa Gerks)
Das Höchstleistungs-Elektronenmikroskop tastet mit einem Elektronenstrahl die Probe atomgenau ab. Prof. Dr. Hans-Christoph Mertins, Prof. Dr. Bernhard Lödding, Holger Uphoff und Raphael Beil (v.l.) begutachten die ersten Bilder. (Foto: FH Münster/Theresa Gerks)
Erste hochauflösende Fotos: Das Mikroskop zeigt, dass sich die Nanoröhrchen im ungünstigen Fall bündeln und verklumpen können. (Foto: FH Münster/Theresa Gerks)
„Wir haben festgestellt, dass in Zukunft viele Forschungsprojekte kommen werden, in denen wir tiefer in die Strukturen schauen müssen“, erklärt Prof. Dr. Hans-Christoph Mertins, der sich maßgeblich für die Anschaffung des Mikroskops eingesetzt hat. Es kann so weit in Proben hineinzommen, dass man einzelne Molekülketten erkennen kann. „Klar könnten wir berechnen, wie unsere Kristalle und Nanomaterialien aufgebaut sind, und haben theoretische Vorstellungen davon. Aber ist das auch wirklich so wie angenommen? Am Ende will man wissen, wie neu entwickelte Materialien sich verhalten.“ Außerdem werde die Spitze der Forschung immer enger, und das Laborteam um Mertins und den emeritierten Professor Dr. Bernhard Lödding ist froh, deutschlandweit mithalten zu können. „Das neue hochauflösende SEM ergänzt und erweitert unsere gute Laborausstattung ideal.“
600.000 Euro hat das Mikroskop gekostet, das über ein Großgeräteprogramm der Länder finanziert wurde.