Spielkartenmängel finden und Noten lesen: Masterstudierende arbeiten mit industrieller Bildverarbeitung

Industrielle Bildverarbeitung ist für viele Unternehmen gang und gäbe – und gehört deshalb auch zum Studium am Fachbereich Physikingenieurwesen. Studierende haben jetzt Projekte dazu entwickelt.

Eine Gruppe hat einen Apparat konstruiert, der automatisch erkennt, welche Mängel eine eingelegte Spielkarte hat. „Gerade im professionellen Karten-Grading ist der Zustand von seltenen Karten ein Riesending, um einen entsprechenden Verkaufswert festzulegen“, erläutert Teammitglied Alexander Sundermeier. „Das geht so weit, dass manche Karten sogar manipuliert werden. Wir wollen einen objektiven Rahmen für diese Fälle schaffen.“ Das Analysegerät der Gruppe ordnet in diesem Fall dem Zustand von Yu-Gi-Oh!-Karten – Sammelkarten einer japanischen Manga-Serie, deren seltene Exemplare online für mehrere Tausend Euro gehandelt werden – einen spezifischen Wert zu; so lassen sich einzelne Karten einfach miteinander vergleichen.

Eine andere Gruppe hat eine Software entwickelt, die Noten vom Blatt selbstständig erkennt. „Für eingescannte Noten gibt es schon Programme. Es gibt aber noch keines, bei dem man seine Noten einfach abfotografieren kann“, erklärt Jonas Homrighausen. „Das war unsere Herausforderung.“ Der Computer muss nämlich in der Lage sein, das Bild – das er selbst nur als schwarze und weiße Pixel wahrnimmt – in die richtigen Musiknoten inklusive Pausentaktung umzuwandeln.

„Die Studierenden haben höchst aktuelle Fragestellungen aus der industriellen Bildverarbeitung hier im Praktikum auf eigene Projekte übertragen“, lobt Prof. Dr. Thomas Rose. „Oberflächenfehler werden für die Qualitätskontrolle heutzutage sehr häufig per Kamera ermittelt.“ Genauso wichtig war aber auch das Projektmanagement. „Im Kern geht es uns darum, dass die Studierenden einen Lernprozess durchlaufen. Dass sie frei ein Projekt angehen und sich organisieren. Und dabei einen Schritt zurückgehen und einen neuen Ansatz ausprobieren, wenn mal etwas nicht klappt“, erklärt Marek Michalewicz, der die Veranstaltung als wissenschaftlicher Mitarbeiter betreut.

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