In Gemeinschaft wohnen: Rincklake-Preis für Architekturmodell
Katharina Hollberg und Anton Leibham starteten ihre Masterthesis mit einer langen Reise. Das Ziel: ein Architekturmodell für integratives Wohnen. Dafür wurden sie mit dem Rincklake-Preis geehrt.
Katharina Hollberg und Anton Leibham sind der Überzeugung, dass das Konzept des öffentlichen Wohnens gut ist – für jeden Einzelnen und das Gemeinwohl. (Foto: privat)
Fünf Wochen, zehn Städte, sieben Länder, weit über 5.000 Kilometer Zugstrecke und 500 Kilometer Fußweg führten Katharina Hollberg und Anton Leibham zu über 250 zu Wohnprojekten, die auch ihrer Vorstellung von Wohnen entsprechen: privat und individuell, aber auch offen und integrativ. Der Reisebericht mit 250 Fotos und Illustrationen zu über 100 Projekten ist ein Teil ihrer Masterthesis. Der zweite widmet sich aus soziologischer Perspektive dem Thema der Gemeinschaft. Wie sich die beiden das Ganze in der Praxis vorstellen, zeigen sie in ihrem Architekturmodell.
Als gedankliche „Spielwiese“, so nannte es der Betreuer der Arbeit, Prof. Joachim Schultz-Granberg, diente den Architekten ein 27,4 Hektar großes, ehemaliges Bahngrundstück in der Nürnberger Altstadt. Das Modell zeigt vier Wohnblöcke mit verschiedenen zeitgemäßen, gemeinschaftlichen und integrativen Wohnformen. Kleine Nischen, Innenhöfe, Lauben- und Verbindungsgänge bieten der Gemeinschaft genügend Freiraum sich zu entfalten. Neben gemeinschaftlichen Hobbyräumen gibt es diverse Werkstätten, integrative Kindergärten, eine Gemeinschaftsbibliothek und eine Quartierssauna über den Dächern des Viertels. Jeder einzelne Block funktioniert wie ein Dorf, in dem sich die Bewohner vernetzen und einander bei der Kinderbetreuung oder Pflege unterstützen können.
Für ihre komplexe Masterarbeit erhielten sie den Bernard-Rincklake-Preis unserer Hochschule.