Studie zu Einkaufsverhalten während Corona: Menschen unterstützen verstärkt lokale Händlerinnen und Händler

Studierende der FH Münster haben 640 Personen zu ihrem Einkaufsverhalten befragt. Ein Ergebnis: Die Hälfte der Menschen kaufen wegen Corona mehr online und lokale Geschäfte werden stärker unterstützt.

Unter Leitung von Prof. Dr. Ralf Schengber befragten sie insgesamt 640 Personen aus allen Alters- und Berufsgruppen mithilfe eines standardisierten Online-Fragebogens. Ein Ergebnis: Die Mehrheit der Befragten (62 Prozent) tätigt ihre Einkäufe überwiegend offline, also im lokalen Handel. Weniger als ein Prozent gaben an, dass sie ihre Einkäufe ausschließlich online erledigen. „Das deckt sich mit den Ergebnissen unserer Studie aus dem Jahr 2017. Das Kaufverhalten hat sich in den letzten drei Jahren also nicht signifikant geändert“, so Schengber. 60 Prozent der Befragten äußerten dabei, dass sie sich bei einer Onlinebestellung Gedanken zum Thema Retouren und Umwelt machen – der Nachhaltigkeitstrend werde also deutlich, so die Studierenden. 

Auf die Frage „Kaufen Sie aktuell aufgrund der Coronakrise mehr online?“, antworteten 54 Prozent mit „ja“ und 46 Prozent mit „nein“. Die aktuelle Coronakrise führt also bei der Hälfte der Personen zu mehr Onlinekäufen. Als Grund für den Onlinekauf wurden Bequemlichkeit (47 Prozent), längere Wartezeiten (38 Prozent) und die Maskenpflicht (32 Prozent) angegeben.

Auffällig ist jedoch, dass Menschen vermehrt bei lokalen Unternehmen einkaufen und dies voraussichtlich auch nach der Krise so bleiben werde, so die Einschätzung des Hochschullehrers. „Der Großteil der Befragten unterstützt aktuell und perspektivisch lokale Händler. Wir spüren also auf der einen Seite einen Schub für den Onlinehandel und andererseits die breite Unterstützung für lokale Geschäfte.“

Schengbers Empfehlung für Unternehmen lautet deshalb, die häufige Verbindung der Online- und Offline-Welt im Kaufverhalten zu berücksichtigen. „Kundinnen und Kunden nutzen heutzutage verstärkt die Möglichkeiten der Multi- und Omni-Channel-Konzepte der Hersteller, der Kaufprozess wird dabei vom früheren Schaufensterbummeln zum Kauferlebnis – zur sogenannten Customer-Journey.“ Unternehmen sollten daher dort mit überzeugenden Angeboten präsent sein, wo der jeweilige Kunde oder die jeweilige Kundin sich befindet – online sowie offline. Grundsätzlich empfehlenswert sei es, mehrere Vertriebs- und Kommunikationswege zu nutzen, also Off- und Online-Aktivitäten miteinander zu verzahnen, um sich auf das derzeitige Kaufverhalten einzustellen. 

Die Studie „Kaufverhalten im Kaufraum zwischen Online- und Offline-Vermarktung“ betrachtet etliche Branchen, wie zum Beispiel Reisen und Lebensmittel und Mode. Ziel des Forschungsprojektes war es, herauszufinden, welche Verbindungen zwischen Offline- und Onlinekanälen vor, während und nach dem Kauf bestehen und welche Faktoren die Kaufentscheidung beeinflussen.

Wer an den detaillierte Studienergebnissen interessiert ist, kann diese per Mail an schengber@fh-muenster.de bei Prof. Dr. Ralf Schengber anfordern.

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