Prof. Dr. Peter Vennemann spricht bei WDR Lokalzeit über neue Windkraftanlage

Ingenieure aus Münster haben eine neue Art Windkraftanlage konzipiert: Mit größerem Rotor, kleinerem Getriebe und schwächerem Generator soll sie konstanter und gleichmäßiger Strom erzeugen als andere Anlagen. Prof. Dr. Peter Vennemann vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt hat die neue Technik als Studiogast bei der WDR Lokalzeit Münsterland eingeordnet. 

Es sei vergleichbar mit einem Auto, das es in zwei Ausführungen mit 50 PS und mit 150 PS gibt: Die Leistung des 150 PS starken Motors benötigt man eher selten. So erklärt Markus Becker im WDR-Beitrag den Gedanken hinter der neuen Windkraftanlage, die er gemeinsam mit Benno Sandmann in Lienen bauen will. Denn grundsätzlich produzieren Windräder vor allem dann viel Energie, wenn starker Wind herrscht – und zwar mehr, als das Netz eigentlich aufnehmen kann. Die neue Anlage soll den Strom nun gleichmäßiger erzeugen, sodass keine Überproduktion stattfindet. Die konstante Stromproduktion sei außerdem geeignet für die Wasserstofferzeugung, da mit ihr die dafür notwendigen Elektrolyseure angetrieben werden können, heißt es im Beitrag. 

Um die Technologie von unabhängiger Seite einzuordnen, ist Vennemann ins Studio der WDR Lokalzeit Münsterland eingeladen worden. Der Vergleich mit dem Auto sei treffend, sagt er. „Die letzten 50 PS machen den Automotor schwer und ineffizient, weil dann meist im niedrigen Teillastbereich gefahren werden muss. So ähnlich verhält es sich mit dem letzten Megawatt einer leistungsstarken Windkraftanlage auch: Die Leistung wird nur sehr selten genutzt, und wenn, dann ist so viel Windstrom im Netz, dass man an der Strombörse keinen guten Preis mehr damit erzielen würde.“ Mit den zusätzlichen Investitionen in Kupfer und Stahl für die Generator- und Getriebeleistung erziele man daher kaum Erlöse. „An windschwachen Standorten kann so eine Anlage daher durchaus wirtschaftliche Vorteile haben.“ Die Idee der Wasserstofferzeugung könnte vor allem im Inselbetrieb sinnvoll sein, überlegt Vennemann: „So könnte ein Logistikunternehmen in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage einen Elektrolyseur sehr gleichmäßig auslasten, netzunabhängig Wasserstoff produzieren und so einige Abgaben und Gebühren reduzieren, die beim Betrieb des Elektrolyseurs am Stromnetz anfielen. Mit dem Wasserstoff könnten sie in Zukunft ihre LKW-Flotte betanken.“

Der Beitrag der WDR-Lokalzeit ist bis zum 12. Januar in der Mediathek abrufbar.

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