Experte für Wasserbau und Hydromechanik Prof. Dr. Christian Auel an Fachbereich Bauingenieurwesen berufen

Wasserbau ist ein Fachgebiet, dessen Dringlichkeit zuletzt erneut im Sommer 2021 deutlich wurde, als starke Überflutungen und Hochwasser mehrere Teile Deutschlands heimgesucht haben. Mit Prof. Dr. Christian Auel beruft unsere Hochschule einen Experten für Wasserbau und Hydromechanik an den Fachbereich Bauingenieurwesen, der reichlich Praxiserfahrung mitbringt.

Auel widmet sich vor allem der nachhaltigen Wasserkraft, dem Hochwasserschutz und der Renaturierung der Gewässer. Ein wichtiges Thema in diesem Zusammenhang ist der Gesteinstransport in Gewässern, sogenannten Sedimenten, und deren Ablagerung in Stauseen. „Wo sich Sedimente ablagern, ist weniger Platz für Wasser“, erklärt Auel. „Das spielt sowohl für den Hochwasserschutz als auch die Energieproduktion durch Wasserkraft eine große Rolle.“ Sieben Jahre lang hat der Bauingenieur an der Versuchsanstalt für Wasserbau der ETH Zürich gearbeitet und sich dort unter anderem mit der Stauraumverlandung von Talsperren beschäftigt. „Dort haben wir Konzepte entwickelt, um das Sediment aus dem Stausee wieder herauszubekommen und im Fluss unterhalb weiterzuleiten“, so Auel. Dies hat neben der Rückgewinnung des Stauraums vor allem ökologische Vorteile durch die Erhöhung der Gewässerstruktur und damit verbundenen Artenvielfalt.

Die vergangenen fünf Jahre arbeitete der 42-Jährige wiederum bei einem Ingenieurbüro in Innsbruck. Dort war er vor allem für Wasserkraft und Hochwasserschutz zuständig.

Obwohl Auel in Kassel geboren und aufgewachsen ist und in Berlin und Aachen studiert hat, ist seine Professur an der unserer Hochschule sein erster Job in Deutschland. Zwischen Zürich und Innsbruck arbeitete Auel als Wissenschaftler in Kyoto. In Japan untersuchte er am Disaster Prevention Research Institute die Umleitung von Sedimenten an Talsperren und deren ökologische Auswirkungen.

Zu seinem Fachgebiet ist er während seines Studiums an der RWTH Aachen gekommen. „Dort habe ich gelernt, dass es im Bauingenieurwesen nicht nur um Hoch- und Tiefbau oder Tragwerksplanung gehen muss, sondern dass der Wasserbau auch ein spannendes Gebiet ist.“ Spaß daran macht ihm vor allem die interdisziplinäre Arbeit, da neben Bauingenieur*innen unter anderem auch Geolog*innen, Ökolog*innen und Landschaftsplaner*innen beteiligt sind. „Außerdem ist Wasserkraft eine regenerative Energiequelle, die es zu erforschen lohnt, vor allem auch im Bereich der Energiespeicherung, den sogenannten Pumpspeicherwerken“, so Auel.

Mit seiner Professur an unserer Hochschule möchte er Studierende deshalb für sein Fachgebiet begeistern und ihnen auch diese Facette des Bauingenieurwesens näherbringen. „Ich habe bereits in Zürich und Kyoto gelehrt und Studierende bei Abschlussarbeiten betreut.“ Da die FH Münster eine forschungsstarke Hochschule ist, will Auel aber neben der Lehre auch seine Forschung vorantreiben.

In seiner Freizeit übt Auel zum Ausgleich traditionelles Taekwondo aus; in Innsbruck lehrte er diese Kampfkunst in einer eigenen kleinen Gruppe. „Das würde ich auch gern in Münster machen.“

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