Nachbarschaft und Demokratie im Quartier: Umfrage in Duisburg-Marxloh

Welche Rolle spielen nachbarschaftliche Beziehungen im alltäglichen Zusammenleben? Und wie beeinflusst das die Einstellung zur Demokratie? Ein Forschungsprojekt an unserer Hochschule untersucht genau das.

Das alltägliche Zusammenleben in unterschiedlichen Stadtteilen Deutschlands ist überwiegend harmonisch – obwohl die sozialen Unterschiede in den Städten seit Jahren zunehmen. Nachbarschaftliche Beziehungen spielen dabei eine zentrale Rolle, sagt Prof. Dr. Sebastian Kurtenbach. Er leitet das Forschungsprojekt „Nachbarschaft und Demokratie im Quartier“ an der FH Münster und untersucht mit seinem Team und Studierenden der Sozialen Arbeit ausgewählte Stadtteile in Bremen und Duisburg. Die Einwohner*innen von Duisburg-Marxloh sind aufgerufen, noch bis zum 31. Mai an einer Online-Umfrage teilzunehmen. Das Ziel der Wissenschaftler*innen: Die nachbarschaftlichen Beziehungen auch unter belasteten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wie überdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit, zu analysieren.

„Dabei geht es auch darum, den Einfluss wachsender sozialer Unterschiede auf die Einstellungen zu Themen wie Religion, Demokratie oder Diskriminierung besser zu verstehen“, erklärt Kurtenbach, der am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule forscht und lehrt. Grundfrage des Vorhabens sei, ob die Kompetenzen, die sich in nachbarschaftlichen Beziehungen entwickeln, einen positiven Einfluss auf die Befürwortung von Demokratie haben könnten. „Nachbarschaftliche Beziehungen weisen viele Merkmale eines demokratischen Zusammenlebens auf, etwa gegenseitiges Verständnis, Kommunikation, Respekt und Kompromissbereitschaft.“ Mittels einer Erhebung beleuchtet das Team und eine Gruppe Studierender nicht nur die nachbarschaftlichen Beziehungen und deren Auswirkungen auf das Zusammenleben im Quartier, sondern auch die Rolle der Sozialen Arbeit bei der Herstellung nachbarschaftlichen Vertrauens.

In den kommenden Wochen verteilen die Forscher*innen Einladungen zur Bevölkerungsbefragung per Postwurf. „Wer teilnimmt, unterstützt unser Forschungsprojekt und leistet einen wissenschaftlichen Beitrag für das Verständnis städtischer Räume in Deutschland“, so Kurtenbach. Die Kernergebnisse veröffentlicht das Team im Laufe des Jahres unter fh.ms/umfrage-quartier.

Das Forschungsprojekt „Nachbarschaft und Demokratie im Quartier“ läuft noch bis zum 31. Dezember 2022.

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