Zusammen die Attraktivität von Gemeinden steigern

Projektteam des Fachbereichs Wirtschaft untersuchte in Kooperation mit Ladbergen, Lengerich, Lienen und Tecklenburg, wie sich die Kommunen gemeinsam besser aufstellen können.

Wie können Städte und Gemeinden im ländlichen Raum für Bewohner*innen und Tourist*innen attraktiver werden? Dieser Frage widmete sich ein vierköpfiges Studierendenteam unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Baaken am Fachbereich Wirtschaft der FH Münster, der Münster School of Business (MSB). Die Potenzialstudie „LLLT“ ist eines von drei Projekten, die in der zweiten Runde des Ideenaufrufs für innovative Vorhaben im Münsterland - einem Teilvorhaben des hochschulweiten Projekts „münster.land.leben“ - gefördert werden. Im Mittelpunkt stehen die vier Kommunen Ladbergen, Lengerich, Lienen und Tecklenburg. Ein erstes Zwischenergebnis legt nahe: Der Schlüssel liegt in der Zusammenarbeit.

Um die Stärken und Schwächen der einzelnen Orte aus Sicht der Einwohner*innen zu identifizieren, entwickelten die Studierenden Lisanne Klein, Paul Uthmeier, Tobias Hinteresch und Niclas Schulte zunächst einen Fragebogen und befragten damit die Bürger*innen in ihren Wohnorten. So fanden sie beispielsweise heraus, wie zufrieden die Menschen mit den Kultur- und Freizeitangeboten in ihrem Ort sind und was ihnen fehlt. Auch die Frage, wie wichtig die Zusammenarbeit der vier Gemeinden aus Sicht der Bürger*innen ist, war Teil der ersten Befragung. Dabei kam heraus: Das Thema interkommunale Zusammenarbeit empfinden die Einwohner*innen aller vier befragten Kommunen als besonders wichtig.

„Das war ein elementares Zwischenergebnis dieses Projektes“, erklärt Baaken, Professor für Marketing. „Da stand für uns fest, dass wir an dieser Stelle ansetzen müssen.“ Im nächsten Schritt konzipierten die Studierenden daher einen zweiten Fragebogen, der untersuchen sollte, aus welchen Gründen die Bürger*innen die Nachbargemeinden besuchen und welche Angebote in den jeweiligen Gemeinden besonders attraktiv für Menschen aus dem Umkreis sind. Insgesamt beteiligten sich 217 Bürger*innen an der Umfrage. Bei einem „Bürgerfrühstück“ mit einer Fokusgruppe aus Vertreter*innen der Kommunen suchte das Team schließlich den direkten Austausch und die Diskussion mit den Bewohner*innen.

Die Ergebnisse des Projekts präsentierten die Studierenden nun den Bürgermeistern Torsten Buller (Ladbergen), Wilhelm Möhrke (Lengerich), Arne Strietelmeier (Lienen) und Stefan Streit (Tecklenburg) im Co.Creation.Lab der FH Münster. Auch Birgit Neyer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt WESt mbH, und Silke Uhlenbrock von der LEADER-Region Tecklenburger Land waren vor Ort.

Neben einem Maßnahmenkatalog mit Verbesserungsvorschlägen aus den Bereichen Freizeit, Arbeit oder Infrastruktur griffen die Studierenden das Thema der verstärkten Zusammenarbeit auf. Dass Kooperationsregionen erfolgreich sein können, veranschaulichten sie an einigen Best Practice-Beispielen, wie dem Projekt „Partheland“. Dort ziehen fünf Gemeinden in der Nähe von Leipzig seit 2018 an einem Strang, indem sie die kommunale Entwicklung bewusst als regionale Aufgabe verstehen.

Das Publikum im Co.Creation.Lab war beeindruckt von den Ergebnissen und Vorschlägen der Studierenden. Baakens Fazit: „Das Wir-Gefühl der Region muss für die Vermarktung der Region genutzt und weiter ausgebaut werden.“

Mit der Präsentation der Zwischenergebnisse hat das International-Marketing-Projekt der Studierenden seinen vorläufigen Abschluss gefunden. Doch die Kooperation zwischen der FH und den Kommunen im Rahmen von „münster.land.leben“ geht weiter. Wie genau, das entscheidet sich in den kommenden Wochen.

Zum Thema:

Das Projekt „münster.land.leben“ dreht sich um die Stärkung von Gesundheitsversorgung, Teilhabe und Wohlbefinden im ländlichen Raum und wird mit mehr als 75 Partnern aus Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft umgesetzt. Das Projektbüro hatte Anfang des Jahres im Teilvorhaben „Ideenaufruf für innovative Vorhaben im Münsterland“ eine zweite Runde für Projektvorschläge ausgeschrieben. Neben der Potenzialstudie „LLLT“ werden auch ein Mentorenprojekt für erwerbstätige pflegende Angehörige in Handwerksbetrieben sowie eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung eines Gesundheitstreffpunkts in Billerbeck gefördert. Alle Teilvorhaben stehen unter fhms.de/muensterlandleben

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