BWL-Studierende helfen Verein Bunter Kreis Münsterland e. V.

Wenn ein Kind zu früh oder mit einer chronischen Erkrankung auf die Welt kommt, stehen Eltern plötzlich vor großen Herausforderungen. Die Sorge um die Gesundheit des Nachwuchses wird oft begleitet von finanziellen Notlagen, Hilflosigkeit oder Überforderung. Was viele nicht wissen: Mit dem Bunten Kreis Münsterland e. V. gibt es eine Organisation, die betroffene Familien in dieser Situation unterstützt. Studierende des Fachbereichs Wirtschaft der FH Münster, der Münster School of Business (MSB), haben in einer Lehrveranstaltung untersucht, wie der Verein aus Coesfeld seine Bekanntheit in Münster und Umgebung steigern kann. Zum Abschluss des Semesters präsentierten sie nun ihre Ergebnisse. Mit dabei: drei Vertreterinnen des Bunten Kreises.

Der Verein wurde im Jahr 2000 gegründet und ermöglicht Familien im Münsterland in Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendkliniken eine enge Begleitung in schwierigen Lebenslagen. „Als gemeinnützige Organisation sind wir auf Spenden und ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer angewiesen, um unser Angebot für Familien finanzieren zu können“, erklärt Gisela Schumacher, Geschäftsführerin des Bunten Kreises, und ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit den MSB-Studierenden war für uns eine gute Gelegenheit, um ungenutztes Potenzial zu identifizieren und herauszufinden, wie Personen unseren Verein wahrnehmen, die bislang keine persönlichen Berührungspunkte mit dem Thema hatten.“

In drei Kleingruppen erarbeiteten die Studierenden jeweils unter Leitung einer Masterstudentin ein Konzept. Dafür verschafften sich die Teams im ersten Schritt einen Überblick über die Instrumente, die der Verein bislang für seine Öffentlichkeitsarbeit nutzt. Im weiteren Verlauf des Projekts erhoben die angehenden BWLer*innen dann durch Online- und Offline-Umfragen in der Innenstadt Daten zur Spendenbereitschaft in den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Auch der Frage, ob und aus welchen Gründen sich Personen ehrenamtlich engagieren, gingen die Studierenden dabei nach. Aus den Ergebnissen leiteten sie konkrete Handlungsempfehlungen für den Bunten Kreis ab. Dazu gehören unter anderem langfristige Maßnahmen wie Redaktionspläne für den Social-Media-Auftritt des Vereins oder ein Flyer, der über Möglichkeiten zu ehrenamtlichem Engagement informiert.

Auch Veranstaltungen in der Innenstadt oder in Kooperation mit lokalen Cafés könnten laut den Studierenden für mehr Sichtbarkeit sorgen. Um den Familien hinter dem Verein ein Gesicht zu geben, sei es ratsam, bei solchen Aktionen betroffene Menschen miteinzubeziehen. In einem Aspekt waren sich die Teams außerdem alle einig: Der Verein müsse auf der Website und in den sozialen Medien besser kommunizieren, worin seine Arbeit konkret bestehe. Dann habe er gute Chancen, stärker unterstützt zu werden, denn die Bereitschaft, für Kinder zu spenden oder sich für sie zu engagieren, sei laut der Umfrageergebnisse durchaus vorhanden.

Für die MSB-Studierenden sind praxisbezogene Projekte nichts Neues. Meist sind es allerdings Fragestellungen aus Unternehmen, die in den Modulen bearbeitet werden. In der Forschungslinie Science-to-Society am Science-to-business Marketing Research Centre (S2BMRC) legt die MSB deshalb einen Schwerpunkt auf Forschung mit einem gesellschaftlichen Nutzen. „Besonders für gemeinnützige Vereine mit geringen Budgets ist es oft schwierig, in der Öffentlichkeit sichtbarer zu werden“, weiß Katrin Uude vom S2BMRC. „Wir freuen uns deshalb sehr, wenn wir mit unseren Studierenden auch soziale Projekte unterstützen können. Für sie ist der Praxisbezug wichtig, und die Organisationen profitieren von unseren Ergebnissen.“

„Ich bin begeistert von der Analyse“, sagt Gisela Schumacher nach Abschluss der Präsentation. „Viele Punkte bestätigen unsere bisherigen Erkenntnisse. Gleichzeitig haben wir reichlich neue Impulse dazubekommen, wie wir mit kleinen Stellschrauben viel bewirken können.“ Miriam Holtkamp, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising, bestätigte dies: „Sie haben großartige Arbeit geleistet. Sicherlich werden wir viele dieser Ideen in der kommenden Zeit genauer unter die Lupe nehmen und umsetzen.“

Zum Thema: Seit über 20 Jahren betreut der Bunte Kreis e. V. Familien mit chronisch, schwerkranken und behinderten sowie von Behinderung bedrohten Kindern und Jugendlichen und deren Familien im Münsterland. Der Verein ist derzeit an den Standorten Coesfeld, Rheine und Münster aktiv und ist eine von den Krankenkassen anerkannte Nachsorgeeinrichtung. Jährlich werden über 900 Familien mit schwer kranken Kindern liebevoll und fachkundig begleitet, damit ihnen trotz der Belastungen das Leben gelingt.

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