Hervorragende Master- und Doktorarbeit: VDI-Förderpreise für Absolventinnen

Technikbegeisterung fördern und herausragende Abschlussarbeiten würdigen: Die VDI-Förderpreise 2022 gehen an Marina Delsing und an Dr. Aleksandra Marcinek.

Einmal jährlich vergibt der Münsterländer Bezirksverein – eine regionale Gliederung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) – mit je 1.000 Euro dotierte Förderpreise für hervorragende Abschlussarbeiten an Absolvent*innen der FH Münster. Für ihre außerordentliche Leistung würdigte der Verein bei der Preisverleihung Marina Delsing für ihre Masterarbeit am Fachbereich Bauingenieurwesen und Dr. Aleksandra Marcinek für ihre Doktorarbeit am Fachbereich Chemieingenieurwesen.

Mit den Förderpreisen möchte der VDI das Interesse an Technik wecken und auf die Ingenieurfächer und ihre guten beruflichen Perspektiven aufmerksam machen. „Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Die Ingenieurwissenschaften sind ein faszinierendes Arbeitsfeld“, so Prof. Dr. Dieter Scholz, Hochschullehrer am Fachbereich Maschinenbau und stellvertretender Vorsitzender des VDI Münsterländer Bezirksvereins, bei der Preisverleihung auf dem Steinfurter Campus. „Wir hatten dieses Jahr wieder etliche ganz hervorragende Arbeiten zur Auswahl.“ Die beiden ausgezeichneten Ingenieurinnen widmeten sich Themen, die eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung haben. Um die praktischen Problemstellungen zu bearbeiten, sei ein stark überdurchschnittliches Abstraktionsvermögen und eine sehr systematische Vorgehensweise erforderlich, lobte Scholz.

Marina Delsing untersuchte in ihrer Masterarbeit, wie sich Building Information Modeling – kurz BIM – in einem Ingenieurbüro mit den Schwerpunkten Tragwerksplanung und Bauphysik implementieren lässt. Bei der BIM-Methode sind alle Planungsschritte und Gebäudeinformationen in einem Computermodell zusammengefasst, auf das alle Fachkräfte zugreifen. Prof. Dr. Henriette Strotmann und Prof. Dr. Markus Waltering hatten die Masterarbeit betreut. Ihr Fazit: Mit Delsings konkreten Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Arbeitsbereiche des Ingenieurbüros sei ein klarer Weg gezeichnet, das umfangreiche und vielschichtige Thema BIM in den Arbeitsalltag der Büros einzuführen. Delsing ist weiterhin für das Ingenieurbüro tätig und möchte das Feld BIM als Vorreiterin weiter vorantreiben, denn die Nachfrage nach 3D-Modellen sei groß.

Dr. Aleksandra Marcinek erhielt die Auszeichnung für ihre „in jeder Beziehung hervorragende Dissertation“, wie Scholz hervorhob. Sie befasste sich mit dem Verfahren der Druckwechseladsorption zur Herstellung von hochreinem Stickstoff. Dafür habe die Preisträgerin sehr umfangreiche und hochpräzise Messreihen durchgeführt. Das von Marcinek entwickelte Modell könne die experimentellen Befunde bis zu einer sehr hohen Gasreinheit hin bestätigen. „Sie zeigt darüber hinaus, mit welchen Strategien das Anlagendesign und die Zyklusparameter gewählt werden können, um im angestrebten Reinheitsbereich die optimale – also möglichst energiesparende Lösung – zu erreichen“, so Scholz. Prof. Dr. Joachim Guderian von der FH Münster und Prof. Dr. Dieter Bathen von der Universität Duisburg-Essen hatten die Doktorarbeit betreut. Die anwendungsorientierten Daten ihrer Arbeit hat die Preisträgerin publiziert. „Die Downloadzahlen von Frau Marcineks Artikeln sind gewaltig. Mit ihren Werten können Betreiber ihre Anlagen überall auf der Welt optimal einstellen“, hob Guderian bei der Urkundenverleihung hervor. Marcinek hat ihre Doktorarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen geschrieben. Hier geht ihr Weg mit einem Postdoc-Folgeprojekt weiter – Anfang kommenden Jahres tritt sie in der Firma eine Stelle als Ingenieurin an.

Zum Thema: Der VDI Münsterländer Bezirksverein, als Interessenvertretung der Ingenieur*innen im Münsterland, ist mit mehr als 2.000 Mitgliedern eine regionale Gliederung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Der VDI gehört mit 135.000 Mitgliedern zu den größten Ingenieurvereinigungen in Europa. Er vertritt die Interessen der Ingenieur*innen in der Politik und gibt als Sprecher der Ingenieur*innen und der Technik Stellungnahmen zu technischen und gesellschaftspolitisch relevanten Themen ab. Seit seiner Gründung im Jahr 1856 hat der VDI viele für die Technik wesentliche Entwicklungen im Bereich technische Überwachung, technisches Regelwerk (VDI Richtlinien), gewerblicher Rechtsschutz und Patentwesen initiiert.

Zum Thema: Für Studierende und Jungingenieur*innen bietet die Gruppe VDI Young Engineers monatliche Austauschtreffen, Workshops und Exkursionen zu Unternehmen und Messen an. Neue Mitglieder aller Ingenieurfächer sind herzlich willkommen. Interessierte können sich per Mail an muensterland@young-engineers.vdi.de wenden – Ansprechpartner*innen sind die Studierenden Lisa Kuwan vom Fachbereich Chemieingenieurwesen und Julian Hasselmann  vom Fachbereich Maschinenbau.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken