Prof. Gisela Grosse verabschiedet sich in den Ruhestand
Es ist so schön, wenn jemand nach langer Berufstätigkeit viel zu erzählen hat – wie Prof. Gisela Grosse, die ihre Zeit an unserer Hochschule als bereichernd und großartig beschreibt. „Ich schaue auf unfassbar tolle Jahre mit unzähligen spannenden Projekten zurück“, berichtete die 65-Jährige, die nun von FH-Präsident Prof. Dr. Frank Dellmann in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Prof. Dr. Frank Dellmann, Präsident der FH Münster, wünschte Prof. Gisela Grosse alles Gute für den Ruhestand. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)
Seit 1994 hatte sie mit ihrem Lehr- und Forschungsgebiet Corporate Identity, Corporate Design und Corporate Communication zukünftige Designer*innen auf ihre berufliche Praxis in Agenturen, Unternehmen und in der Wissenschaft vorbereitet. „Die Arbeit mit den Studierenden habe ich von der ersten Stunde an geliebt. Im Designbereich arbeiten wir mit ihnen sehr eng zusammen, es gibt eine gute Betreuung und viel Austausch. Dieses Besondere in meinem Beruf – dafür bin ich sehr dankbar. Ich hatte die wunderbare Möglichkeit, Menschen für ein Thema zu interessieren, indem ich die Inhalte visuell übersetze“, sagt die Ruheständlerin. „Das Schöne dabei war: Auch ich habe ganz viel gelernt.“ Beispielsweise bei der Betreuung unzähliger Abschlussarbeiten, für die sie sich mit neuen Themen auseinandersetzen musste, oder bei den interdisziplinären Kooperationen, wie jetzt auch wieder bei ihrem letzten Projekt: Gemeinsam mit Designstudierenden und einem Lehrenden- und Studierendenteam des Fachbereichs Gesundheit hat sie eine Awareness-Kampagne für die Pflege entwickelt.
Viel Herzblut floss in das von ihr 2003 gegründete Corporate Communication Institute (CCI) auf dem Leonardo-Campus. „Als ich beim CCI-Alumnikongress gehört habe, was die Ehemaligen heute alles machen, war ich richtig stolz. Zwei Absolventen sind dafür extra aus den USA nach Münster geflogen. Mein erster Absolvent ist gerade mal neun Jahre jünger als ich, die jüngsten 43 Jahre jünger. Vom CCI profitierten nicht nur viele Studierende und Absolvent*innen: Grosse war gefragte Expertin, wenn Unternehmensreports und Geschäftsberichte auf dem Prüfstand standen, zum Beispiel als Jurymitglied für das „manager magazin“ bei der Auswahl der besten Geschäftsberichte. „Das CCI ist mein ‚Baby‘, das werde ich weiterhin begleiten.“
Die Forschung und Entwicklung der ganzen Hochschule hatte sie im Blick, als sie bis 2008 für eine Amtszeit in ihrer Funktion als Rektoratsmitglied den bundesweit neuen Bereich Partnerschaften und strategische Allianzen übernommen hat. Zu diesem Konzept gehörte auch die Entwicklung des Hochschulverbunds UAS7. „Es war eine herausfordernde Zeit, besonders toll waren die Reisen zum UAS7-Büro in New York und die Treffen mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Hochschulen.“
Auf ihren neuen Lebensabschnitt freut sich Grosse sehr. „Das Reisen ist bislang zu kurz gekommen, endlich werde ich dafür Zeit haben. Mein erstes großes Ziel ist die Antarktis: Im Winter besteige ich dafür ein Expeditionsschiff mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.“ Sie freue sich auf den Austausch mit ihnen – und gut vorbereiten könne sie sich auch: Ihre Kolleg*innen haben ihr einen dicken Band über den Südpol geschenkt.