Fahrspaß über Kopf: Roboterarme machen es möglich

Fahrgeschäfte wie Breakdancer, Octopussy, Voodoo-Jumper & Co. wirbeln nicht nur auf dem Münsteraner Send, sondern auch in Freizeitparks mutige Menschen sicher durch die Luft. Aber was für Techniken stecken eigentlich dahinter? Eine Antwort: Roboterarme. Damit kennen wir uns aus.

Prof. Dr. Falk Salewski und Prof. Dr. Uwe Mohr lehren und forschen zu dieser Technologie an unserem Fachbereich Elektrotechnik und Informatik. Salewski ist Experte für Steuerungstechnik und funktionale Sicherheit, Mohr beschäftigt sich mit Regelungs- und Robotertechnik. 

Wofür werden Roboterarme denn auf einer Kirmes eingesetzt?
Salewski:
Dass Roboterarme bei mobilen Fahrgeschäften, also einer Kirmes eingesetzt werden, ist mir nicht bekannt. Aber im Freizeitpark braucht man sie zum Beispiel für anspruchsvolle Fahr- und Flugsimulatoren, auch in Verbindung mit 3D-Filmen, vereinzelt sogar in Kombination mit Achterbahnen. Das liegt daran, dass Roboterarme Bewegungen mit hohen Beschleunigungen in beliebige Richtungen ermöglichen. Somit eignen sie sich sehr gut für Fahrgeschäfte und Simulationen. 

 

Werden Roboterarme konkret für Fahrgeschäfte entwickelt oder können sie auch noch in anderen Bereichen eingesetzt werden?
Mohr:
Roboterarme für Fahrgeschäfte stellen einen Spezialfall dar, nicht zuletzt wegen der hohen Sicherheitsanforderungen. Dabei ist unter anderem wichtig, dass die Roboterarme einen möglichst großen Aktionsradius und robuste Mechanik mit einem massiven Fundament haben, um die auftretenden Kräfte aufnehmen zu können.
Salewski: Sonst werden Roboterarme in zahlreichen industriellen Anwendungen verwendet, ein typisches Beispiel sind Fertigungsstraßen in der Automobilindustrie. Neben der Geschwindigkeit sind hier Genauigkeit und Verfügbarkeit wichtige Eigenschaften.

 

Was ist und kann ein Roboterarm genau?

Mohr: Genau genommen sprechen wir hier von Industrierobotern, die aus Arm und Steuerung bestehen. Ähnlich wie bei einem menschlichen Arm sollen Bewegungen im Raum ermöglicht werden, allerdings kann ein Industrieroboter selbst nicht tasten, sehen oder fühlen. Diese Maschine hat mindestens drei Achsen und ist frei programmierbar. Die Steuerung koordiniert die Bewegungen und kommuniziert auch mit anderen Systemen und Sensoren. In Industrieanwendungen besitzt der Arm außerdem ein Werkzeug, zum Beispiel um zu greifen, zu schweißen oder zu kleben. Bei uns an der FH Münster können die Studierenden auch an diesen Maschinen arbeiten und forschen.

 

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