„budenzauber“ am 26. November bei Ventana: Designstudierende verkaufen Produkte in Kleinserien

24 Design-Studierende entwerfen im Seminar „budenzauber“ unter der Leitung von Prof. Steffen Schulz Produkte aus recycelten Materialien, die sie in Kleinserien am 26. November im Möbelhaus Ventana verkaufen. Die Werkstoffe haben eine besondere Geschichte und stammen aus dem Münsterland.

Sie alle waren einmal etwas ganz Anderes und haben nun eine gemeinsame Aufgabe: Menschen und Materialien verbinden und mit ihren Erinnerungen für Gesprächsstoff sorgen. Unter der Kursleitung von Prof. Steffen Schulz haben 24 Bachelor-Studierende des Seminars „budenzauber 11“ des Fachbereichs Design, der Münster School of Design (MSD), Produkte aus wiederverwendeten Materialien entworfen. Am ersten Adventssamstag (26. November) von 10 bis 19 Uhr verkaufen sie die handgefertigten Kleinserien im Möbelhaus Ventana in der Stubengasse 22 in Münster.

So sei etwa die dreiteilige Servierbrettchen-Reihe „Butterbrot und Salz“ eine Hommage an unsere Grundnahrungsmittel: Das Holz stammt vom Verschlag einer rund 120 Jahre alten Mühle aus dem Münsterland. „Die Mühlenbretter stehen symbolisch für das Brot, ins Holz fräsen wir die Kontur der Salzstraße und behandeln es mit Holzbutter“, erklärt die Gruppe aus Esther Driehaus, Jana Becker und Wilma Schulz. Auch das Produkt „Klunker“ hat Tradition im Münsterland. Nicht mehr genutzte Klinkersteine einer Ziegelei in Nottuln wurden zu Untersetzern, die sogar mit in den Ofen dürfen. Als Hitzeschutz für den Tisch dient ein Holzbrett mit eingefrästem Ziegelmuster. „Als Schmuckstück wollen wir die Klinker wieder in die Ess- und Wohnzimmer bringen und dabei ihren ursprünglichen rauen Charakter erhalten“, erzählen Leonie Probost, Carlotta Hopp und Nora Benallal.

„Der diesjährige Kurs steht unter dem Motto ,recycle recombine reuse‘. Es soll die Wertschätzung von anfallenden Restmaterialien aus lokalem Handel und Industrie fördern und ihre Geschichte durch Design erzählen“, sagt Schulz. Nur acht Wochen Zeit hatten die Studierenden für das Gesamtkonzept. „Auch die Verkaufsstände, die Flyer und die gesamte Kommunikation über ihre Produkte gehören dazu. Da ist Timing gefragt, aber auch der Spaß ist wichtig“, so der Professor für Produktdesign, Konzeption und Entwurf. So seien ästhetische und überraschende Unikate entstanden, die die Teams im Nutzer*innentest auf ihre Alltagstauglichkeit geprüft haben. Die Werkstoffe dafür stammen alle aus dem Münsterland.

Den Anstoß zur „Wärmflasche“ hat Eva Rosenthal, Sharina Hernandez und Henna Dechering die aktuelle Energiekrise gegeben. Sie soll innere Wärme spenden. „Weinflaschen werden nur einmal genutzt, der Recyclingprozess ist sehr energieaufwendig. Um sie mehrfach verwenden zu können, haben wir ein Teeglas mit handgetöpfertem Keramikaufsatz entworfen, das sowohl als Saftpresse und umgedreht als Teesieb dient.“ Für ein edleres Aussehen hat die Gruppe die Flaschen gesandstrahlt. Auch „Airbag“ – eine wasserdichte, zu einem Sitzkissen umfunktionierbare Tasche aus Auto-Airbags, „Speiseplane“ – Obstkorb, Fahrradtasche oder Einkaufskorb aus robuster LKW-Plane, „Fachwerk“ – einem Holzpuzzle aus den Balken eines rund 600 Jahre alten Fachwerkhofes in Ahlen sowie „Tapetenwechsel“ dürften bei den zukünftigen Nutzer*innen und ihrem Bekanntenkreis für Gesprächsstoff sorgen. „Für den Tapetenwechsel nutzen wir Tapetenstücke aus Musterbüchern oder von Raumausstattern im Münsterland, die alle eine besondere Haptik oder interessante Muster haben. Auf die Rückseite siebdrucken wir Fragen, die das Gespräch noch interessanter machen“, erzählen Julika Schwarz, Louisa Graupe und Martin Rupik. Das 30-lagige Set wird auf einem Brett präsentiert, das die Tapeten mit einer Wandhalterung wieder in die Senkrechte bringen kann.

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