Masterarbeit über Trocknungsprozess von Gipskartonplatten ausgezeichnet

Herbert Paschert hat in seiner Masterarbeit ein Berechnungsmodell entwickelt, das den Trocknungsprozess von Gipskartonplatten simulieren kann. Dafür ist er mit dem Hochschulpreis ausgezeichnet worden.

Um Gipskartonplatten etwa für den Trockenbau herzustellen, müssen diese zunächst getrocknet werden. Die Krux dabei: Trocknet man die Platten zu lang und entzieht ihr damit sämtliche Feuchte, werden diese brüchig. Macht man dies zu kurz, bleiben sie feucht sind damit schlecht zu lagern beziehungsweise zu verkaufen. Um die bestmögliche Dauer für den Trocknungsprozess zu bestimmen, hat Herbert Paschert im Rahmen seiner Masterarbeit im Labor für Strömungstechnik auf dem Steinfurter Campus ein makroskopisches Berechnungsmodell entwickelt. Dafür ist er mit dem Hochschulpreis am Fachbereich Maschinenbau ausgezeichnet worden.

„Mit meiner Arbeit kann ich in einem Computermodell darstellen und simulieren, wie der Trocknungsvorgang bei gegebenen Rahmenbedingungen abläuft“, so Paschert. „So kann ich sehen, wie sich die Gipskartonplatte über einen bestimmten Zeitraum verhält und ab wann sie kalziniert, also brüchig wird.“ Dazu hat der heutige Promovend verschiedene Parameter in die Untersuchung mit einbezogen: zum Beispiel die Luftfeuchte und -temperatur im Trockner sowie die Luftgeschwindigkeit, mit der über die Platte geblasen wird.

In das Modell fließen sowohl Daten der Forschungsliteratur als auch Ergebnisse der Experimente des Forschungsprojektes ein. Im Labor für Strömungstechnik, in dem Paschert unter Leitung von Prof. Dr. Hans-Arno Jantzen arbeitet, befindet sich ein eigenentwickelter Trockner für die Gipskartonplatten. Dieser ist im Zuge des Promotionsprojekts von Lukas Weber entwickelt worden, im Rahmen dessen Paschert seine Masterarbeit schrieb. Weber beschäftigt sich in seiner Dissertation mit der Trocknung von Gipskartonplatten. Mit dem Trockner konnte Paschert seine eigenen Ergebnisse mit der Realität abgleichen. Letzte vergleichbare Forschungsergebnisse zu diesem Thema stammen aus den 1980er-Jahren, die Arbeit bietet hier eine entsprechende Aktualisierung.

„Die Gipskartonplatten werden bei einer Temperatur von 250 Grad Celsius und mehr getrocknet. Um die Trockner richtig auszulegen, bedarf es eines solchen Modells“, erklärt Paschert, der auch nach seinem Abschluss weiterhin als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Labor tätig ist und inzwischen an seinem eigenen Promotionsprojekt arbeitet.

Zum Thema: Gerade einmal ein Prozent aller Absolvent*innen eines Jahrgangs erhält ihn: den Hochschulpreis. Jedes Jahr kürt das Präsidium gemeinsam mit der Gesellschaft der Freunde der FH Münster e. V. (gdf) auf Vorschlag der Fachbereiche die besten Abschlussarbeiten. Zu den Preisträger*innen des Hochschulpreises für die besten Arbeiten aus 2021 gehört auch Herbert Paschert vom Fachbereich Maschinenbau. Er erhält den Preis für seine Bachelorarbeit „Makroskopische Betrachtung von Trocknungsvorgängen an porösen Medien“. Eine vollständige Übersicht aller gewürdigten Absolvent*innen ist im Jahresbericht ab Seite 37 abrufbar: fh.ms/jb-2021.

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