BWL-Studierende entwickeln Kommunikationsstrategien für angstfreies MRT

BWL-Studierende entwickelten in einem Semesterprojekt eine interne Kommunikationsstrategie sowie eine Fundraising-Kampagne für die Anschaffung eines MRTs, das Ängste reduzieren soll.

Der Gedanke an eine Magnetresonanztomographie (MRT) löst bei vielen Menschen Unwohlsein aus. Platzangst oder Stress in der engen Röhre sind keine Seltenheit. Doch es gibt Möglichkeiten, den Patient*innen die Angst zu nehmen: Eine davon ist ein sogenanntes „angstfreies MRT“. Durch die Installation von sechs Beamern im Untersuchungsraum entsteht eine Filmwelt, die die Patient*innen ablenkt, beruhigt und die aufkeimende Angst durch Bildwelten verfliegen lässt. Doch die Anschaffung der Beamer, die Produktion passender Filme und der Umbau des Untersuchungsraumes sind kostspielig. Und damit einhergehende neue Arbeitsabläufe müssen von den Mitarbeitenden akzeptiert werden, um erfolgreich zu sein. Wie beides umgesetzt werden kann, untersuchten Studierende am Fachbereich Wirtschaft, der Münster School of Business (MBS), unserer Hochschule im Auftrag der Alexianer GmbH.

Ihre Ergebnisse präsentierten die angehenden BWLer*innen vor Dr. Martina Klein, Leiterin des Referats für Fundraising der Alexianer GmbH und Franziska Müller, die für das Fundraising in Potsdam zuständig ist. Beide waren der Präsentation digital zugeschaltet.

Die erste Gruppe an Studierenden widmete sich der Frage, wie eine erfolgreiche Fundraising-Kampagne für die Anschaffung eines solchen MRTs aussehen könnte. Dafür entwickelten die internationalen Studierenden eine Interview-Guideline und führten im Anschluss Gespräche mit Vertreter*innen von großen Unternehmen, um herauszufinden, welche Faktoren für die Spendenbereitschaft entscheidend sind. Auf Basis der Ergebnisse entwickelten sie dann ein Konzept, das neben eigenem Slogan und Logo ganz konkrete Maßnahmen umfasst. Zu den Empfehlungen der Nachwuchs-BWLer*innen zählen unter anderem eine Website mit persönlichen Erfolgsgeschichten von Patient*innen und ein Newsletter, um die Spender*innen über neue Entwicklungen rund um das Vorhaben zu informieren.

Die zweite Gruppe konzentrierte sich auf die interne Kommunikation, um die Mitarbeitenden des Krankenhauses auf die Veränderungen ihrer Arbeitsabläufe vorzubereiten. Auch sie führten zur Vorbereitung Interviews, um die Frage zu klären, wie Mitarbeitende mit unterschiedlichen Positionen von dem neuen Projekt überzeugt werden können. Dabei fanden sie heraus, dass mehrere sowohl Online- als auch Offline-Kommunikationskanäle gleichzeitig bedient werden müssen, um die einzelnen Zielgruppen zu erreichen. Das berücksichtigten sie auch in ihrer Präsentation, in der sie den Alexianern unter anderem interaktive Kommunikationsmaßnahmen wie interne Events empfahlen.

„Die Untersuchungsangst unserer Patient*innen mithilfe von Filmillusionen lindern zu können, liegt uns sehr am Herzen. Da wir bei diesen Projekten, die über die ‚übliche‘“ medizinische Behandlung hinausgehen, auf Spenden angewiesen sind, freuen wir uns über frische und neue Ideen, die unseren Projekterfolg unterstützen“, sagt Franziska Müller.

Praxisprojekte mit Unternehmen sind für MSB-Studierende fester Bestandteil des Studiums. Doch nicht immer haben diese einen sozialen Fokus. Dozentin und Kursleitung Katrin Uude vom Science-to-Business Marketing Research Centre der MSB erklärt: „Ich betreue in jedem Semester ein Projekt aus dem Bereich Science-to-Society, also Wissenschaft, die der Gesellschaft zugutekommt. Das mache ich, weil es mir wichtig ist, den BWL-Studierenden zu zeigen, wie sie mit ihren Kompetenzen einen Mehrwert für die Allgemeinheit schaffen. Und während die Studierenden wichtige Praxiserfahrung sammeln, profitieren unsere Partner von den Erkenntnissen.“

Der Kurs hat unter den Studierenden viel Anklang gefunden. Das bestätigt auch eine Studierende: „Ich finde ehrenamtliches Engagement sehr spannend und wollte mich dafür einsetzen, etwas Positives anzustoßen, was auch umgesetzt werden kann.“ Auch die Zusammenarbeit mit den Kommiliton*innen habe bestens funktioniert: „Besonders toll fand ich in meiner Gruppe, dass wir uns alle sofort einig waren, welche Kampagne es werden soll und dass trotzdem genug Raum war für individuelle Ideen, die wir haben einfließen lassen.“

Zum Thema: In unserem aktuellen Hochschulentwicklungsplan haben wir das Thema Gesundheit für weitere fünf Jahre als eine von sechs gesellschaftlichen Herausforderungen definiert, die unsere Hochschule bei ihrer Weiterentwicklung in besonderer Weise berücksichtigen wird. Ziel ist es, Gesundheit als deutlichen Schwerpunkt in den Strategieperspektiven Bildung und Forschung weiter zu stärken und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern. Vom 9. bis 20. Januar stellen wir vielfältige Aktivitäten und Projekte in diesem Themenfeld vor.

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