22.02.2023

Prof. Dr. Mathias Uhl verabschiedet sich in den Ruhestand

Auf fast ein Vierteljahrhundert kann Prof. Dr. Mathias Uhl als Professor für Wasserwirtschaft und Siedlungshydrologie am Fachbereich Bauingenieurwesen unserer Hochschule zurückblicken. Nun geht der Hochschullehrer in den Ruhestand.

Zwei Männer, einer davon hält einen Blumenstrauß (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Nach fast 25 Jahren an unserer Hochschule geht Prof. Dr. Mathias Uhl (r.) in den Ruhestand. Präsident Prof. Dr. Frank Dellmann dankte ihm für sein großes Engagement. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Die Leitung zahlreicher Forschungsvorhaben, Mitarbeit in etlichen Fach- und Hochschulgremien, eine Wasser-Fachtagung für Münster, die Leitung eines Forschungsinstituts sowie unzählige Vorträge und Vorlesungen, in denen der Bauingenieur sein Wissen rund um das Wasser in der Stadt weitergab, sind Beispiele für sein großes Engagement. Zum März dieses Jahres geht Prof. Dr. Mathias Uhl in den Ruhestand. In einer Feierstunde dankte ihm Präsident Prof. Dr. Frank Dellmann für seine Verdienste.

Was Uhl in seiner Zeit als Hochschullehrer besonders schätzt, ist die Arbeit mit den Studierenden: „Es ist ein echtes Geschenk, wenn man sieht, wie sich die jungen Leute entwickeln, und welche Reife zustande kommt, wenn sie gefordert werden.“ In diesem Entwicklungsprozess entstehe „etwas ganz Tolles und Innovatives.“

Diese Begeisterung findet der Wasserwirtschaftsexperte auch in der Forschung: „Alles was ich machen wollte, konnte ich hier realisieren“, sagte Uhl mit einem Rückblick auf seine langjährige Forschungsarbeit mit dem Schwerpunkt Wasser im urbanen Raum. Als Vorstand des Instituts für Infrastruktur – Wasser – Ressourcen – Umwelt (IWARU) und in seiner dortigen Funktion als Leiter der Arbeitsgruppe Siedlungshydrologie und Wasserwirtschaft war er auch in zahlreichen interdisziplinären Projekten federführend. „Ich habe das als unglaublich fruchtbare Zeit empfunden, in der wir die Kräfte in den Forschungsvorhaben bündeln konnten.“ So etwa zuletzt im Verbundprojekt „R2Q RessourcenPlan im Quartier“. Das Ergebnis: Ein Planungsinstrument, mit dem kommunale Verwaltungen die Ressourceneffizienz in einem Quartier bewerten können, um langfristige Strategien für ressourceneffiziente, ökologische und lebenswerte Wohnräume aufzustellen.

Um neue Erkenntnisse auszutauschen, rief Uhl 2008 gemeinsam mit Fachkolleg*innen den Kongress Wassertage Münster ins Leben, der fortan alle zwei Jahre Expert*innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik an unserer Hochschule zusammenbringt. Bei der diesjährigen Fachtagung betonte Uhl die elementare Bedeutung der Wasserwirtschaft für die Stadtentwicklung in seiner Keynote: „Wasserbewusste städtebauliche Maßnahmen, die wir jetzt umsetzen, prägen das Stadtbild und -klima über Jahrzehnte.“ Hierzu formiere sich gerade eine interdisziplinäre Allianz zur wasserbewussten Stadtentwicklung, die er als Vorsitzender der Koordinierungsgruppe „Wasserbewusste Stadtentwicklung“ der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) angestoßen hat.

In der Gremienarbeit und bei Fachvorträgen war und ist Uhls Expertise gefragt. So referierte der Hochschullehrer etwa mehrmals bei der öffentlichen Ringvorlesung WasserWissen, einer Kooperation unserer Hochschule, der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster und der Medizinischen Fakultät der WWU.

Auch die kommende Zeit verspricht für den angehenden Ruheständler spannend zu bleiben: Zunächst möchte Uhl kleinere Projekte zu Ende führen. Auch der Hochschule und der TAFH Münster GmbH wird er als Lehrbeauftragter noch erhalten bleiben. „Das Thema Wasser in der Stadt spielt für mich weiterhin eine große Rolle. Aber ich freue mich auch auf mehr Zeit mit Freunden und Familie“, so Uhl. Zudem gebe es einige Interessensfelder, „die endlich einmal angepackt werden möchten.“ So beispielsweise die Fotografie, viele Bücher etwa zu Soziologie, die gelesen werden möchten, und die Entwicklungshilfe. Engagieren möchte sich der Ruheständler beispielsweise in der Wasserversorgung eines Projekts in Tansania, bei dem eine Schule mit handwerklicher Nebenausbildung entsteht.