Recycling-Segelboot: Projektteam will mit Eigenbau bei Regatta antreten
Prof. Dr. Hilmar Apmann baut mit seinen Studierenden ein Segelboot aus recycelbaren Materialien. Wenn es fertig ist, will er an einer Regatta mit anderen Hochschulen teilnehmen.

Prof. Dr. Hilmar Apmann (r.) von der FH Münster baut mit Studierenden ein Segelboot aus recycelbaren Materialien. Den inzwischen fertigen Rumpf hat er auf der Fachmesse „boot“ vorgestellt. (Foto: FH Münster/Hilmar Apmann)

Die Arbeiten am Boot laufen seit April vergangenen Jahres. 2023 werden sie fortgeführt. (Foto: FH Münster/FB Maschinenbau)
Ein nachhaltiges Segelboot aus recycelfähigem Material: das entsteht derzeit im Labor für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik an unserer Hochschule. Prof. Dr. Hilmar Apmann vom Fachbereich Maschinenbau baut es gemeinsam mit Studierenden. Den Rumpf hat das Projektteam im vergangenen Semester fertiggestellt – und ihn nun auf der „boot“ präsentiert, der weltweit größten Boots- und Wassersportmesse in Düsseldorf. Sobald das ganze Boot fertig ist, will Apmann damit bei einem Rennen gegen andere Hochschulen antreten.
Auf dem Steinfurter Campus ist Apmann längst bekannt als Anbieter ungewöhnlicher Projektarbeiten: Fahrzeuge, die per Akkuschrauber betrieben werden, fahrende Bierkisten oder ein aus nachhaltigen Materialien gebautes Kajak – Apmanns Studierende bekommen reichlich Gelegenheit, sich in kreativen Aufgaben auszuprobieren. Als der Wassersport-Fan in einem Segelmagazin einen Artikel über die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe gelesen hat, die mit ihren Studierenden ein Segelboot gebaut hat, war ihm klar, dass er dies auch umsetzen möchte. „Die Studierenden haben das Boot nach den Rahmenbedingungen des 1001 Vela Cups gebaut“, erklärt Apmann. „Das ist eine Veranstaltung zur Förderung des studentischen Segelsports in Italien, die vorgibt, 75 Prozent des Boots aus recycelbaren Materialien herzustellen.“
Der Fachmann für Fertigungsverfahren und Werkzeugmaschinen hat sich daraufhin mit den Kollegen in Ostwestfalen verständigt und unter anderem erfahren, dass auch die Fachhochschule Kiel sowie die Hochschule Karlsruhe an einem Boot arbeiten. „Da kam uns in Zusammenarbeit mit dem VDI Bielefeld der Gedanke: Man könnte einen Wettbewerb wie den Vela Cup ja auch regionaler ausrichten und gegeneinander segeln“, so Apmann. Seit April vergangenen Jahres arbeiten Apmann und seine Studierenden deshalb nun am Segelboot. Der Rumpf besteht aus Holz, das durch biobasierten Harz zusammengehalten wird. Außerdem will das Team einen Second-Hand-Segelmast aus Aluminium verwenden. „Den Rumpf haben wir inzwischen fertiggestellt. Dieses Jahr sollen die Arbeiten am Segelboot weitergehen. Da die bisherigen Studierenden aktuell ihre Abschlussarbeiten machen, sind wir auf der Suche nach neuen interessierten Studierenden, die Lust haben, daran weiterzuarbeiten“, so Apmann.