Unsere Hochschule setzt in Steinfurt künftig auf Geothermie

Der Campus Steinfurt wird in den kommenden Jahren nach und nach erneuert. Nun haben Probebohrungen ergeben, dass unsere Hochschule die neuen Gebäude per Geothermie heizen und kühlen kann.

Unsere Hochschule und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) modernisieren in den kommenden Jahren nach und nach den Steinfurter Campus an der Stegerwaldstraße. Den Anfang machen der Bau eines Parkhauses, das gleichzeitig Energiezentrale werden soll, ein Neubau des Chemie-Gebäudes sowie der Anbau an das Maschinenbau-Gebäude. Den neuen Gebäuden liegt dabei auch ein zukunftsfähiges Nachhaltigkeitskonzept zugrunde: Während Photovoltaikanlagen und Begrünung auf den Dächern und an einzelnen Fassaden gleichermaßen für die Erzeugung regenerativer Energie wie auch für Abkühlung während Hitzeperioden und die Aufnahme von Regenwasser sorgen, will die Hochschule ihre Gebäude mittels Geothermie im Winter beheizen und im Sommer kühlen – also mit der von der Sonne erzeugten Erdwärme, die sich bis zu 150 Meter unterhalb der Erdoberfläche befindet. Um zu prüfen, ob dies möglich ist, ist im vergangenen Sommer auf dem Campus eine Versuchsbohrung durchgeführt und eine Sonde eingesetzt worden, mit der der zu erwartende Energieertrag der Geothermie gemessen wurde. Die Ergebnisse liegen der Hochschule nun vor.

„Wir wollen die neuen Gebäude mit einer Wärmepumpe beheizen, die die Wärme aus der Erde nutzt, um so auf Erdgas zu verzichten“, sagt André Müller, stellvertretender Leiter des Dezernats Gebäudemanagement unserer Hochschule. Die Bohrungen haben nun Aufschluss darüber gegeben, ob das Campus-Gelände auch dafür geeignet ist. „Der Gutachter hat uns bestätigt, dass sich Geothermie-Bohrungen auf dem Campus lohnen“, so Müller. „Für jede Kilowattstunde Wärme, die wir aus der Umwelt bekommen, können wir auf eine Kilowattstunde Erdgas verzichten“, ergänzt Prof. Dr. Martin Höttecke vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt.

Höttecke, Prof. Dr. Bernd Boiting sowie Prof. Dr. Florian Altendorfner wollen am Fachbereich die Resultate für ihre Lehre nutzen. „Die Ergebnisse der Bohrung möchte ich im Rahmen meiner Vorlesung Heizungstechnik zur beispielhaften Dimensionierung und Berechnung von Wärmepumpensystemen verwenden“, so Altendorfner. Höttecke will die Bohrung nutzen, um in seinem Labor für Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik eine Wärmepumpe anzuschließen, die eine Versuchsklimaanlage versorgt, an der er seine Studierenden ausbildet. Boiting wiederum unterrichtet Kälte- und Wärmepumpentechnik an der Hochschule und möchte den Prozess der Bohrung sowie der Erstellung der Erdsonde besser bebildert in sein Vorlesungsskript übernehmen.

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