Prof. Dr. Nora Verfürth lehrt internationales Nachhaltigkeitsmanagement

Ohne Nachhaltigkeit geht es nicht mehr – auch in der Wirtschaft. Um BWL-Studierenden diese Perspektive zu verdeutlichen, folgte Prof. Dr. Nora Verfürth dem Ruf an unsere Hochschule.

„Was ich als Kind werden wollte, weiß ich nicht mehr genau. Da meine Eltern beide Lehrer waren, habe ich die Begeisterung für Lehre aber vermutlich von zu Hause mitbekommen“, berichtet Prof. Dr. Nora Verfürth, die gerade an den Fachbereich Wirtschaft der FH Münster, der Münster School of Business (MSB), berufen wurde, um internationales Nachhaltigkeitsmanagement zu lehren.

Ihr Interesse an internationalen Themen wird schon in ihrem Bachelorprogramm mit Doppelabschluss in „Public Administration“ deutlich: Die gebürtige Münsteranerin studierte zunächst in ihrer Heimatstadt, dann in Enschede. Ihr Praxissemester verbrachte sie in Bangladesch, wo sie sich mit den sozialen und ökologischen Folgen, die die Textilwirtschaft verursacht, konfrontiert sah.  „Diese Bilder haben mich nie wieder losgelassen, das Thema Nachhaltigkeit auch nicht.“ Nach dem erfolgreichen Abschluss schreibt sie sich 2005 in den Masterstudiengang „European Studies“ an der Universität Hamburg ein. „Nachhaltigkeit war damals noch kein großes Thema in der Lehre. Dass an Hochschulen jetzt verstärkt Professuren wie meine eingerichtet werden, ist eine große Errungenschaft für die Nachhaltigkeitswissenschaften“, findet die 40-Jährige. Ihr Thema vertieft sie auch in der Promotion an der Uni Witten/Herdecke: Schlussendlich beleuchtet sie in ihrer Dissertation, was es Mitarbeiter*innen im Unternehmen erschwert, nachhaltig zu handeln.

Insgesamt bringt Verfürth über 15 Jahre Berufserfahrung im Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens aus Wissenschaft und Wirtschaft mit. Zuletzt war sie bei Aldi in Essen als Director Corporate Responsibility tätig und verantwortete dort für die Unternehmensgruppe unter anderem das Sustainability Reporting und die Klimastrategie. Dort beschäftigte sie sich mit Fragen wie: „Was für ein Klimaziel sollte sich ein europaweit tätiger Discounter setzen, der Rohstoffe global beziehen lässt?“ In den verschiedenen Ländern gäbe es ganz unterschiedliche Sichtweisen und Konsumverhalten, da sei es eine Herausforderung, alle Länder auf einen Nenner zu bekommen, erklärt sie. „Schöne Erfolge waren die Aldi-Mehrweg-Tragetasche als Rucksack oder die nachfüllbare Shampooflasche zum Aufhängen, die wir auf den Markt bringen konnten.“

In der Lehre ist es ihr wichtig, zu zeigen, wie gut man aus Fehlern lernen kann. „Ich möchte meine Studierenden zur Reflexion anregen und ermutigen, nachzufragen. Die Lehrenden haben nicht automatisch recht“, findet sie. Auch betont die dreifache Mutter: „Ich möchte mich als ganzer Mensch einbringen, nicht nur als fachliche Professorin, sondern auch als langjährige Führungskraft und Nachhaltigkeits-Enthusiastin. Ich finde es wichtig, den jungen Menschen ein Gesamtpaket zu bieten, damit sie für ihre berufliche Zukunft gerüstet sind.“

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