Internationale Woche: "East meets West" in Pflege- und Gesundheitsberufen
Estnische, niederländische, rumänische und deutsche Studierende der Pflege- und Gesundheitsberufe kamen zum gemeinsamen Studieren bei der internationalen Woche am Fachbereich Gesundheit zusammen.

Europäisches Lernen: In der internationalen Woche des Fachbereichs Gesundheit der FH Münster kamen Studierende und Lehrende aus den Niederlanden, Rumänien, Estland und des Fachbereichs in den Seminarräumen des Kapuzinerklosters in Münster zusammen. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)

Auch die Pausen zwischen den Seminareinheiten nutzten die Studierenden der Pflege- und Gesundheitsberufe zum Austausch. Im Bild von links: Lisa von der FH Münster, Renee von der HAN University of Applied Sciences in Arnheim, Kira, ebenfalls FH Münster, und Karl vom Tallinn Health Care College. (Foto: FH Münster/Michelle Liedtke)

Prof. Dr. Jennifer Schmidt, neue Dekanin am Fachbereich Gesundheit, hieß die Teilnehmenden der internationalen Woche in Münster herzlich willkommen. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)

Zu Beginn der internationalen Woche stellten die Studierenden ihre jeweiligen Länder vor. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Eine intensive Woche liegt hinter den 38 Studierenden und Lehrenden, die an der Internationalen Woche am Fachbereich Gesundheit unserer Hochschule, dem Münster Department of Health (MDH), teilgenommen haben. Die Präsenzwoche ist Teil des Blended Intensive Programs Erasmus+, das niederländische, estnische, rumänische und deutsche Studierende der Pflege- und Gesundheitsberufe von insgesamt vier Hochschulen zusammenbringt. In diesem Jahr ist unsere Hochschule Gastgeberin.
Eine Woche lang beschäftigten sich die Bachelorstudierenden in internationalen Teams mit Themen wie der Migration von Fachkräften im Gesundheitswesen, Death Literacy – Sterbekompetenz und Palliativpflege oder der innovativen Gesundheitsdefinition Positive Health. Mit den Seminarräumen und dem Garten des Kapuzinerklosters in Münster habe die Gruppe einen geschützten Raum ohne den Trubel am Campus, denn die Übungen gehen sehr in die Tiefe, erklärt Dr. Jette Lange, die am Fachbereich Gesundheit zu Pflegewissenschaft und Berufspädagogik lehrt. Gemeinsam mit ihren internationalen Kolleg*innen vom Tallinn Health Care College in Estland, der Universitatea „Vasile Alecsandri“ in Bacău, Rumänien, und der HAN University of Applied Sciences in Arnheim, Niederlande, hat sie das Programm organisiert. Auch ein kultureller Abend, Freizeitaktivitäten in Münster und Sightseeing standen auf dem Programm. Der erste Teil der Veranstaltung fand in den vergangenen Wochen online statt. „Die Woche ist keine klassische Exkursion, sondern gemeinsames Studieren. Die Teilnehmenden müssen sich miteinander Konzepte erschließen, die sie teilweise vorher noch nie gehört haben. Das ist echtes europäisches Lernen“, ist Lange überzeugt.
Die Woche steht unter dem Motto „East meets West“. „Es ist sehr spannend, sowohl für uns Lehrende als auch für die Studierenden, uns zu Denk- und Arbeitsweisen sowie Arten des Lehrens auszutauschen. Denn die westliche Art ist eher von der Individualisierung geprägt, die östliche mehr vom Gemeinschaftsgedanken“, sagt Lange. Am Dienstag besuchte die Gruppe verschiedene Gesundheitseinrichtungen: die LWL-Klinik, die Intensivstation des Universitätsklinikums Münster (UKM) und die Alte Apotheke, ein Begegnungszentrum in Handorf. „Manche Studierende erfahren einen Kulturschock. Das zeigt, wie unterschiedlich die Konzepte in den jeweiligen Ländern sind und wie gewinnbringend der Austausch ist.“
Die Woche sei intensiver als gedacht, berichten die Studierenden Renee aus den Niederlanden, Karl aus Estland sowie Kira und Lisa von unserer Hochschule in einer kurzen Pause zwischen den Seminareinheiten. Es sei toll, so viele unterschiedliche Menschen und kulturelle Hintergründe kennenzulernen. Der „Vibe“ sei gut und alle würden in der Gruppe respektiert – doch für die Übungen müsse man aus der Komfortzone kommen. Dann geht es weiter mit den Gruppenarbeiten zum „Use of Self“, einem therapeutischen Konzept. Dabei gehe es darum, wie sich Gefühle, die eigene Persönlichkeit und Kommunikation als Fachkraft nutzen lassen, erklären Marinela Raţă und Gabriela Raveica, die Lehrenden aus Rumänien.
DasBlended Intensive Program von Erasmus+ findet nun zum dritten Mal statt und wird von den vier Partnerhochschulen fortgeführt – in jedem Jahr zu Gast in einem anderen Land. Im ersten Jahr konnte pandemiebedingt keine Präsenzwoche stattfinden. „Im vergangenen Jahr waren wir in Rumänien. Es ist schön zu hören, dass sich einige Freundschaften über die Länder hinweg aus diesem Austausch gebildet haben und viele Studierende immer noch miteinander in Kontakt stehen“, so Lange.