18 Kilowatt für knusprige Grillwürstchen: Studierende entwickeln Hochleistungselektrogrill

Mit Unterstützung von Prof. Dr. Tilman Sanders haben Studierende des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik in einer Lehrveranstaltung einen Hochleistungselektrogrill mit einigen Besonderheiten entwickelt.

Mit steigenden Temperaturen startet vielerorts die Grillsaison und damit die alljährliche Diskussion um die beste Ausstattung: Holzkohlegrill, Gasgrill, Elektrogrill oder doch lieber Smoker? Für vier Elektrotechnikstudierende unserer Hochschule ist die Antwort eindeutig – sie setzen auf Strom und haben einen Elektrogrill mit einer Höchstleistung von 18 Kilowatt entwickelt. Zum Vergleich: Handelsübliche Elektrogrills haben meist eine Leistung von etwa zwei bis maximal drei Kilowatt. Das Fazit der Projektgruppe nach dem ersten Probedurchlauf: „Das Grillen geht deutlich schneller und die Würstchen sind schön kross.“

Die Idee für den Hochleistungsgrill hatte Prof. Dr. Tilman Sanders, Leiter des Labors für Leistungselektronik und elektrische Energietechnik, in der Lehrveranstaltung „Projektmanagement“ für Bachelorstudierende. Lucas Nieland, Benedikt van Goer, Jannes Baving und Matthis Bogatz waren direkt angetan. „Ich grille einfach gerne. Und ich hatte Lust auf ein praktisches Projekt mit ein bisschen handwerklicher Arbeit“, erklärt van Goer. Gemeinsam mit Baving kümmerte er sich daher vor allem um die Beschaffung und den Einbau der einzelnen Bauteile: Grill bestellen, Heizstäbe auswählen, Stromanschlüsse legen. Als Grundgerüst ihres Grills nutzten sie einen handelsüblichen Gasgrill, dessen Inneres sie komplett entkernten und umbauten. Ihre Kommilitonen Nieland und Bogatz übernahmen die Programmierarbeit und Verknüpfung der einzelnen Bauteile. Denn der Grill ist mit ein paar Besonderheiten ausgestattet.

„Wir haben Temperatursensoren eingebaut. So können wir die Temperatur zum Beispiel je nach Grillgut passgenau regulieren“, erläutert Nieland. Kleinere Pannen blieben dabei in der Entwicklungsphase nicht aus. „Bei 450 Grad Celsius sind uns plötzlich die Sensoren geschmolzen“, erklärt Baving. „Die waren dafür offenbar nicht ausgelegt. Neue zu bestellen war aufgrund langer Lieferzeiten gar nicht so einfach.“ Als weiteres Alleinstellungsmerkmal haben die Studierenden die Heizstäbe im Elektrogrill so eingebaut, dass sie die linke und rechte Hälfte über entsprechende Regler unterschiedlich heiß einstellen können. Strom bezieht ihr Grill über eine sogenannte Drehstromsteckdose mit einer Stromstärke von 16 oder 32 Ampere, die dann eine Leistung von bis zu 18 Kilowatt liefert. „Der Grill erkennt beim Einstecken automatisch, an welche Stromquelle er angeschlossen ist, und schaltet entsprechend um“, berichtet van Goer.

Sanders ist mit dem Ergebnis der Gruppe sehr zufrieden. „Das ist endlich ein Elektrogrill mit ordentlich Power. So etwas gibt es auf dem Markt nicht.“ Ihn überzeugt nicht nur die Funktionalität des Geräts, sondern auch seine Klimabilanz gegenüber klassischen Holzkohlegrills. „Einmal Grillen erzeugt mit Holzkohle genau so viel Kohlenstoffdioxid wie ein Kleinwagen, der 200 Kilometer fährt“, erklärt der Hochschullehrer. „Eine Stunde Grillen mit unserem Elektrogrill produziert hingegen deutlich weniger als die Hälfte CO2. Mit Strom aus erneuerbaren Energien ist die Bilanz noch besser.“ In den Genuss knuspriger und klimafreundlich gegrillter Gemüsespieße, Würstchen und Co. werden Sanders‘ Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen in dieser Grillsaison wohl häufiger kommen. Denn der Grill verbleibt – zur Freude aller – am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik.

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