Zwischen Hochschullehre und internationaler Gremienarbeit
Prof. Dr. Michael Tüxen arbeitet seit 25 Jahren im öffentlichen Dienst. FH-Präsident Prof. Dr. Frank Dellmann dankte ihm mit Blumen und einer Urkunde für sein Engagement.

FH-Präsident Prof. Dr. Frank Dellmann (l.) gratulierte Prof. Dr. Michael Tüxen zum 25-jährigen Dienstjubiläum. (Foto: FH Münster/Jana Bade)
Eine Welt ohne Internet ist heute für viele Menschen kaum noch vorstellbar. Doch wie genau das World Wide Web eigentlich funktioniert und welche Standards im Hintergrund stetig verändert und verbessert werden, wissen sicherlich die wenigsten. Prof. Dr. Michael Tüxen vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik unserer Hochschule kennt nicht nur die Antworten auf diese Fragen, sondern wirkt als langjähriges Mitglied des internationalen Gremiums „Internet Engineering Task Force“ (IETF) aktiv an der technischen Weiterentwicklung des Internets mit. Nun feierte der Leiter des Labors für Netzwerkprogrammierung sein 25-jähriges Jubiläum im öffentlichen Dienst. Als Dankeschön überreichte ihm FH-Präsident Prof. Dr. Frank Dellmann eine Urkunde und einen Blumenstrauß.
„Mir gefällt vor allem der hohe Grad an Selbstbestimmtheit, den ich an unserer Hochschule habe“, unterstreicht Tüxen. Vor seiner Berufung 2003 arbeitete er bei der Siemens AG in München im Bereich „Information and Communication Networks“. Dort standardisierte er als Entwicklungsingenieur Protokolle für die Telefonsignalisierung. Schon damals war er parallel bei der IETF tätig. „Einer der Hauptgründe, mich an der FH Münster zu bewerben, war die damit verbundene Freiheit, weiter an den Themen arbeiten zu können, die ich spannend finde“, erklärt der Hochschullehrer. Aktuell ist er seit 2016 einer der Vorsitzenden der IETF-Arbeitsgruppe „TCPM“ – kurz für „Transmission Control Protocol Maintenance and Minor Extensions“. „TCP ist immer noch eines der vorherrschenden Transportprotokolle im Internet“, erläutert Tüxen. „Unsere Arbeitsgruppe befasst sich mit kleinen TCP-Änderungen wie Erweiterungen der TCP-Algorithmen und Protokollmechanismen.“
Von dieser engen Zusammenarbeit mit anderen Netzwerkexpert*innen, Manager*innen und Forscher*innen profitieren auch seine Studierenden. „Ich bringe immer wieder Themen mit in meine Lehrveranstaltungen. Meinen Bachelorstudierenden berichte ich dann zum Beispiel, wie genau die Standardisierung wichtiger Internetprotokolle abläuft und vor allem, wie lange solche Prozesse dauern können“, sagt er. Im Master dürften die Studierenden dann auch durchaus aktiv bei der Implementierung mitwirken. „Mir macht Lehre sehr viel Spaß und ich freue mich, wenn ich Studierende für meine Themen begeistern kann“, betont Tüxen. Er habe jedoch auch vollstes Verständnis, wenn jemand „seine“ Themen nicht so spannend findet. „Das ist der große Vorteil an unserem Informatikstudium: Wir legen in den ersten Semestern viel Wert auf ein breit aufgestelltes Grundwissen, später kann sich dann jede und jeder auf seine individuellen Vorlieben fokussieren.“ Tüxen selbst studierte an der Universität Göttingen Mathematik, theoretische Physik und Informatik.