Der sorgende Mensch

Unter dem Titel „Für Nachhaltigkeit sorgen“ hat die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für Haushaltswissenschaft unserer Hochschule auf dem Leonardo-Campus ihre Jahrestagung abgehalten.

„Jung, praxisnah und lösungsorientiert“, so das Fazit von Prof. Dr. Pirjo Susanne Schack von unserer Hochschule zur Tagung „Für Nachhaltigkeit sorgen“. Die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft (dgh) hat die dreitägige Veranstaltung in Münster abgehalten. Kooperationspartner war das Kompetenzzentrum für Haushaltswissenschaft (HaWi), dessen Leiterin Schack ist. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Frage, wie nachhaltiges Handeln in der Hauswirtschaft umgesetzt werden kann. Prof. Dr. Sascha Skorupka von der dgh und Schack eröffneten die Tagung.

In ihrem Grußwort erläuterte Prof. Dr. Isabelle Franzen-Reuter, FH-Vizepräsidentin für Lehre, Nachhaltigkeit und Hochschulplanung, die Nachhaltigkeitsmaßnahmen der Hochschule und Meilensteine wie etwa das Klimaschutzkonzept. Prof. Dr. Michael Krämer, Dekan des Fachbereichs Oecotrophologie – Facility Management, gab einen Einblick in den Fachbereich mit einem Schwerpunkt auf das Studienangebot mit Bezug zur Nachhaltigkeit.

Für ein Umdenken in der Frage, welche Prinzipien für das Wirtschaften zugrunde gelegt werden sollten, plädierte Thera van Osch in ihrer Keynote zu Perspektiven rund um die Ökonomie der Sorgearbeit. „Das Leben beginnt mit Care. Ein Baby kann ohne Fürsorge nicht überleben“, so die Ökonomin, die in Wetten das World House gegründet hat. Der größte Teil der Care-Arbeit sei unbezahlt und werde nicht erfasst, der bezahlte Teil werde unangemessen gering entlohnt. „Wir sind bislang auf eine Sichtweise programmiert, in der nur zählt, was monetarisiert ist.“ Statt weiterhin Wachstum in den Mittelpunkt zu stellen, sollten nach van Osch Prinzipien der Caring Economy stärker berücksichtigt werden. „Es geht darum, die Welt, in der wir leben, zu erhalten und Lebensqualität für alle Menschen zu erreichen.“

Inhaltlich gestaltet wurde die Tagung vom Beirat für Nachhaltigkeit der dgh, dessen Vorsitzende Prof. Dr. Melanie Speck von der Hochschule Osnabrück ist. Die Alumna unserer Hochschule gab eine Einführung in das interaktive Tagungskonzept, zu dem etwa „Nachhaltigkeitsateliers“ und Exkursionen gehörten. In den Nachhaltigkeitsateliers skizzierten die Teilnehmer*innen praxisnah und lösungsorientiert Gestaltungsräume für eine nachhaltige Hauswirtschaft. Themen waren etwa das „sorgende“ Quartier, die Bildung und „wahre“ Kosten der Hauswirtschaft.

Sehr angetan war Schack vom wissenschaftlichen Nachwuchs. „Die jungen Menschen haben mit ihren aktuellen Forschungs- und Projektarbeiten im Rahmen von Pitches und einer Posterausstellung begeistert.“ Auf der Tagung wurde zudem der dgh-Nachwuchspreis verliehen.

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