Auf dem Weg zur Proteinwende

Eine niederländische Delegation aus Wirtschaft und Wissenschaft hat sich mit Prof. Dr. Guido Ritter im food lab muenster unserer Hochschule über mögliche Projekte zu alternativen Proteinen ausgetauscht.

Es ist ein ambitioniertes Ziel, das sich die Niederlande gesetzt haben: Bis 2030 sollen 50 Prozent der Proteine aus pflanzlichen Quellen kommen, die andere Hälfte aus tierischen. Die nationale Eiweißstrategie zur Förderung der Proteinwende sieht das vor. „Das Ziel erreichen wir besser zusammen als allein. Die Niederlande und Deutschland können zusammen sehr weit kommen“, sagt Dennis Kraaijeveld. Der Landwirtschaftsattaché von der Botschaft der Niederlande in Berlin hat eine viertägige Reise begleitet, bei der eine niederländische Delegation verschiedene Stationen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen besuchte. Das Ziel der Reise war, mögliche Partnerschaften und Kooperationen anzubahnen.

Eine der Stationen war das food lab muenster an unserer Hochschule. Dessen wissenschaftlicher Leiter, Prof. Dr. Guido Ritter, gab den Gästen einen Einblick in laufende und abgeschlossene FH-Projekte zu alternativen Proteinen. „Aktuell bieten wir in Zusammenarbeit mit dem Max Rubner-Institut Hülsenfrüchte-Workshops für Gastronomie und Handwerk an“, so Ritter. 2024 werde es Workshops zu Algen geben. Zu den Beispielen, die Ritter auch nannte, gehörte die Zusammenarbeit mit Burkhard Voß. Der Landwirt erzählte selbst, warum er auf seinem Acker in Rinkerode auch Süßlupinen anbaut. Im food lab muenster entwickelten Oecotrophologie-Studierende daraus Produkte wie beispielsweise Lupinenpattys und Falafeln mit Lupinen, die Voß nun vermarktet. Als weiteres Projekt erwähnte Ritter die Gründung des Start-ups Novel Vegan Crafts, das seinen Ursprung im food lab muenster hat. Deria Entemeier hatte während ihres Oecotrophologie-Studiums einen veganen „Bacon“ entwickelt.

In der Delegation waren innovative Unternehmen der Lebensmittelbranche und Hochschulen vertreten. Vertreter*innen aus Politik und Wirtschaftsförderung begleiteten sie. Der nächste Schritt sei nun, zu überprüfen, wo sich gemeinsame Projektideen definieren lassen, so Martin Ham vom niederländischen Forschungsunternehmen NIZO. „Das könnte in Form eines Interreg-VI-Projektes geschehen. Erste Ideen, um Forschung und Wirtschaft zum Thema Proteinwende zusammenzubringen, liegen bereits auf dem Tisch und könnten in Richtung Geschäftsmodellentwicklung gehen“, sagt Sarah Schönfelder von der TAFH Münster GmbH. Dort ist Schönfelder zuständig für deutsch-niederländische Kooperationen und Projektentwicklungen. Die Hochschule werde diesen Weg weiterverfolgen, um die wichtigen Zukunftsthemen Gesundheit und Ernährung voranzutreiben.

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