Richtig heizen: Wir geben Tipps rund um den Kamin

Der Winter naht. Also ab vor den warmen Kamin, um dort die trüben Herbsttage zu verbringen. Aber die brennenden Scheite haben ihre Vor- und Nachteile. Welche das sind, erklärt Prof. Dr. Isabelle Franzen-Reuter vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt.  

Frau Prof. Franzen-Reuter, Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Ist es da nicht eine echte Alternative, im Winter mit Holz zu heizen?

Ja, insbesondere wenn die Zentralheizung komplett mit Holz befeuert wird, zum Beispiel mit Pellets. Auch das Warmwasser kann damit bereitgestellt werden.
Für Gemütlichkeit und eine angenehme Wärme im Wohnzimmer kann zusätzlich der Kaminofen sorgen. Allerdings: Obwohl Holz als nachwachsender Rohstoff CO2einspart, bringt das Verbrennen auch Nachteile mit sich. Vor allem beim Anbrennen entstehen Schadstoffe wie Kohlenmonoxid, Feinstaub, Ultrafeinstaub und Kohlenwasserstoffe. Die sind nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit.Feinstaub ist fast jedem ein Begriff und auch, dass dieser die Atemwege belastet. Aber Ultrafeinstaub erreicht über die Blutbahn auch andere Organe und kann diese schädigen.

 

Also bleibt der Ofen lieber aus, im Sinne der Umwelt und Gesundheit?
Das muss nicht sein. Es kommt auf die richtige Bedienung an. Erst mal sollte nur das richtige Holz verwendet werden. Spanplatten, alte Möbel, Kunststoff und auch Papier haben nichts im Ofen verloren. Nur unbehandeltes, lufttrockenes Holz darf verbrannt werden. Die gesetzliche Regelung schreibt einen maximalen Feuchtigkeitsgehalt von 25 Prozent vor. Also spielt die richtige Lagerung eine wichtige Rolle: am besten trocken, luftdurchlässig und vor Regen geschützt.
Beim Verbrennen gibt es auch einige Dinge zu beachten. So heißt es beim Anzünden: alle Lüftungsklappen auf. Wenn es nach einiger Zeit gut brennt, kann man sie wieder ein wenig schließen. Damit das Holz sauber und vollends verbrennt, Lüftungsklappen zum Schluss wieder komplett öffnen.
Es ist auch besser, wenn die Holzscheite nicht zu groß sind. Dafür lieber häufiger nachlegen, etwa alle 30 Minuten und dann nicht zu viel.
Auch noch ganz wichtig: Asche gehört in die Restmülltone. Und bitte erst in den Müll damit, wenn sie kalt ist.

 

Manche Öfen sind schon in die Jahre gekommen. Sollten Kaminfreunde lieber nachrüsten oder austauschen?

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass bis 2020 alle Kaminöfen überprüft werden müssen, die vor 1995 eingebaut wurden und bis 2025 diejenigen, die vor 2010 eingebaut wurden. Zeigt sich, dass die Grenzwerte für Staub und Kohlenmonoxid nicht eingehalten werden, müssen die Öfen ausgetauscht oder mit einem sogenannten Staubabscheider nachgerüstet werden. Aber die Empfehlung lautet ganz klar austauschen. Denn die neueren Öfen haben in der Regel einen besseren Wirkungsgrad.
Bei einer Neuanschaffung sollte man sich vor dem Kauf natürlich ausreichend informieren, und der Ofen muss für die Wohnfläche richtig dimensioniert sein. Wichtige Tipps kann dabei auch der Schornsteinfeger geben.

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