Umsiedelung wegen Braunkohle: Masterarbeit über Bewahrung regionaler Identität

Eine Umsiedlung aufgrund von Braunkohleabbau bedeutet für viele Menschen den Verlust der Heimat. Wie an neuen Orten das Gefühl der alten Heimat architektonisch wiederhergestellt werden kann, hat unsere Masterabsolventin Anna Laura Hölz untersucht.

Dass ganze Dörfer abgerissen und Menschen umgesiedelt werden, kennt Hölz aus ihrer eigenen Kindheit. „Ganze Landstriche mit zahlreichen Baudenkmälern müssen weichen und auf der anderen Seite entstehen gesichtslose Orte, ohne den regional typischen Charakter, ohne Identität“, sagt die 26-Jährige.

In ihrer Masterarbeit „Neuland“ zeigt sie, dass es auch anders geht. Darin hat sie für die Orte Berverath, Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich und Unterwestrich einen gemeinsamen neuen Ortskern entworfen. Ungefähr 1100 Einwohner siedeln in den Norden der Stadt Erkelenz um. „Ich wollte im Entwurf möglichst viele Aspekte aufgreifen, die die Menschen an ihre Heimat erinnern – beispielsweise lokale Materialien oder typische Formen.“

Außerdem hat sie bei den Einwohnern per Interviewbögen abgefragt, welche Wünsche sie für den gemeinsamen neuen Ortskern haben. Hölz hat diese Anforderungen mit den heimatlich-architektonischen Eigenheiten der fünf Dörfer gebündelt und sie in einem zeitgenössischen Entwurf mit symbolischen Details vereint. Den durfte sie auch beim Bauamt der Stadt Erkelenz vorstellen. „Ich freue mich, wenn ich mithelfen kann ein Bewusstsein zu schaffen, dass regionale Architektur den Menschen bei der Umsiedlung und ihrem Heimatempfinden helfen kann!“

 

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