„Eigenen Lebensstil überdenken“ - Steinfurter Campus-Dialoge beschäftigten sich mit Nitrat im Wasser

Die rot-orangen Flecken auf den verschiedenen Landkarten, die Prof. Dr. Thomas Schupp mitgebracht hatte, machten es deutlich sichtbar: Viehdichte, Stickstoffüberschuss und hohe Nitratwerte im Wasser hängen zusammen.

„Deshalb kommt der Landwirtschaft eine wichtige Rolle bei der Problemlösung zu“, so der Hochschullehrer bei den Steinfurter Campus-Dialogen. Dennoch plädierte er dafür, nicht allein den Landwirten den „Schwarzen Peter“ in punkto Nitratbelastung zuzuschieben: „Wir alle sollten unseren Lebensstil überdenken und schauen, wo wir als Verbraucher Einfluss nehmen können.“

Jeder solle etwa seinen Fleischkonsum hinterfragen. „Es muss nicht jeden Tag ein King-Size-Schnitzel sein“, so Schupp. Zudem sprach er sich dafür aus, den ökologischen Landbau zu stärken, indem man langfristig und verlässlich einen bestimmten Teil des Lebensmittelbudgets für dessen Produkte ausgebe. Natürlich seien Milch, Fleisch und Gemüse dort nicht so billig wie im Discounter. „Aber Geiz ist nicht geil. Geiz ist dumm." Die Auswirkungen der industriellen Nahrungsmittelproduktion würden letztendlich uns alle und unseren Lebensraum belasten.

Die zahlreichen Interessierten, die trotz des sommerlichen Abends zu der Diskussionsveranstaltung gekommen waren, zeigten, dass das Thema Nitrat im Wasser viele beschäftigt. Schupp, der an unserem Fachbereich Chemieingenieurwesen lehrt, konnte beruhigen: Das Trinkwasser habe auch in Regionen mit ausgeprägter Landwirtschaft – wie dem Kreis Steinfurt – eine ausreichend gute Qualität: Der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter werde nicht überschritten. „Dieser Wert ist allerdings nicht übervorsichtig“, betonte der Toxikologe. Studien zeigten, dass jenseits dieses Wertes gesundheitliche Gefahren zu befürchten seien.

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