Schwimmende Abdeckung für Gärrestbehälter

Fachhochschule Münster begleitet Euregio-Projekt aus der Reihe „Mechatronik für KMU“


Münster/Steinfurt (4. Oktober 2013). Bei der Gärung von Biomasse entsteht Biogas. Dieses wird schon häufig als alternative Energiequelle genutzt. Allerdings entstehen in den Gärrestlagern von Biogasanlagen auch klimaschädigende Treibhausgase, die nicht in die Umwelt austreten dürfen. Damit dies nicht passiert, hat das Unternehmen Nest-Anlagenbau in Steinfurt eine schwimmende Folie für Gärrestbehälter entwickelt. Die Fachhochschule Münster begleitete diese Entwicklung. Zudem profitierte die Firma von Fördermitteln aus dem Euregio-Projekt „Mechatronik in KMU", an dem der Fachbereich Maschinenbau auf dem Steinfurter Campus beteiligt ist.

„Die Idee für die gasdichte, schwimmende Abdeckung ist aufgrund einer neuen gesetzlichen Verordnung entstanden", erklärt Sven Nefigmann von NEST-Anlagenbau. Schon öfter habe der Geschäftsführer aus Steinfurt von der Nähe zur „FH-Ideenschmiede" profitiert und bereits mehrere Absolventen eingestellt. Deshalb hatte er sich vor rund anderthalb Jahren an die beiden Projektmitarbeiter Claudia Franke und Guido Schlinkmann vom Fachbereich Maschinenbau gewandt.

„Nach den ersten Gesprächen unterstützten wir das Unternehmen bei der Suche nach einer technischen Lösung", beschreibt Schlinkmann die ersten Schritte. Neben dem antragstellenden Betrieb sind innerhalb des Euregio-Projektes immer eine deutsche und eine niederländische Firma beteiligt. Dabei erhält der antragsstellende Betrieb Fördermittel: für die Intensivberatung bis zu 3.000 Euro, für die Machbarkeitsstudie bis zu 12.500 Euro und für das Entwicklungsprojekt bis zu 60.000 Euro.
„Das Ergebnis kann sich sehen lassen", freut sich Nefigmann. Die entwickelte Folie legt sich auf den Gärrest und schwimmt unabhängig vom Füllstand des Behälters mit. Die darunter entstehenden Gase werden abgesaugt und als Biogas genutzt. „Mit dem Resultat sind wir sehr zufrieden. Zudem gibt es schon Interessenten, die ihre Biogasanlage mit der Schwimmhaube abdecken möchten", so Nefigmann.

„Die Hochschule beherbergt einen riesigen Wissenspool und verfügt über teure Spezialgeräte, die sich Unternehmen oft nicht leisten können", erklärt Claudia Franke. Das sei neben der Fördersumme besonders für kleine und mittelständische Unternehmen interessant. Innerhalb des Projektes könnten weitere Projektideen im Raum Steinfurt gefördert werden. Ziel sei es, innovative Entwicklungen kleiner und mittelständischer Unternehmen mit dem Knowhow der Spezialisten für Maschinenbau sowie alternativen Dienstleistern grenzübergreifend zu unterstützten. Mittlerweile seien über 100 Gespräche und 13 Intensivberatungen geführt sowie 4 Machbarkeitsstudien und 5 Entwicklungsprojekte realisiert worden.

Weitere Informationen zu dem Projekt „Mechatronik für KMU" erhalten interessierte Unternehmen im Internet unter www.mechatronik-kmu.eu oder bei Guido Schlinkmann telefonisch unter 02551 9-626 60 sowie per E-Mail unter Schlinkmannta.fh-muensterde .

Zum Thema:
Im INTERREG-Projekt „Mechatronik für KMU" stehen rund 18 Millionen Euro zur Verfügung. Den Betrag teilen sich die Europäische Union, die Wirtschaftsministerien der Niederlande und der Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie die niederländischen Provinzen Drenthe, Friesland, Gelderland, Groningen, Limburg und Overijssel. Vervollständigt wird der Topf durch regionale öffentliche und private Mittel.


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