Erste Hochschulerfahrungen im Juniorstudium sammeln
Schüler besuchten ein Semester lang Vorlesungen an der FH Münster

Sieben Schülerinnen und Schüler des Hermann-Emanuel-Berufskollegs Steinfurt und des Berufskollegs Rheine nahmen als Juniorstudierende an der Mathematik-Vorlesung von Prof. Dr. Gernot Bauer (l.) teil. Die Lehrer Torsten Strecke (r.) und Jutta Bökemeier (2.v.l.) sowie Prof. Dr. Hans Effinger (3.v.l.), der das Juniorstudium am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik koordiniert, würdigten die Leistung der Schülerinnen und Schüler. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Münster/Steinfurt (30. Januar 2018). Schon in der Schulzeit den Alltag an einer Hochschule kennenlernen: Sieben Schülerinnen und Schüler des Hermann-Emanuel-Berufskollegs Steinfurt und des Berufskollegs Rheine haben diese Chance genutzt. Ein Semester besuchten sie als Juniorstudierende Vorlesungen des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik der FH Münster.
„In Informatik konnten wir gut folgen, da wir viele Themen schon in unserem Fach Programmierung in der Schule bearbeitet haben – wenn auch nicht in dieser Tiefe“, sagte Pascal Hüsing, der wie einige seiner Mitstreiter aus Rheine parallel zur Fachhochschulreife eine Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten absolviert.
Doch beim Juniorstudium geht es nicht nur um die Lehrinhalte. „Es war sehr interessant, mitzubekommen, wie Vorlesungen ablaufen und wie selbstständig man hier lernen muss“, sagte Irina Krieger. Die Schülerin der Jahrgangsstufe 12 besuchte an zwei Tagen in der Woche Veranstaltungen auf dem Steinfurter Campus: Informatik I bei Prof. Dr. Thomas Weik und Mathematik I bei Prof. Dr. Gernot Bauer. „Die Studierenden waren alle sehr hilfsbereit und haben uns bei Fragen unterstützt“, ergänzte Hannes Schulte, der wie Krieger ein Abitur mit Schwerpunkt auf Mathematik und Informatik anstrebt.
Die Lehrer, Jutta Bökemeier vom Hermann-Emanuel-Berufskolleg Steinfurt und Torsten Strecke vom Berufskolleg Rheine, sind stolz auf die Schülerinnen und Schüler, die bis jetzt am Ball geblieben sind. „Sich neben dem Schulalltag mit Hausaufgaben und Klausuren immer wieder zum Besuch der Vorlesungen zu motivieren und den Stoff vor- und nachzubereiten – das ist eine tolle Leistung“, so Bökemeier, die das Projekt Juniorstudium seit mehreren Jahren betreut. „Die Teilnahme wird auf jeden Fall auch im Zeugnis gewürdigt“, sagte Strecke. Er freute sich besonders, dass zwei seiner Schüler sogar die Klausuren mitschreiben werden, die nächste Woche anstehen. Falls sie bestehen, hätten sie schon die ersten Creditpoints für ein Studium der Elektrotechnik oder Informatik an der FH Münster gesammelt.
„Es gibt mittlerweile einige Studierende an unserem Fachbereich, die früher während der Schulzeit am Juniorstudium teilgenommen haben“, hat Prof. Dr. Hans Effinger erfreut beobachtet. Er koordiniert die Zusammenarbeit vonseiten des Fachbereichs. „Deshalb führen wir dieses Projekt sehr gerne fort.“ Im Herbst hat der nächste Jahrgang der Kooperationsschulen beim Fachhochschulinformationstag an der FH Münster Gelegenheit, das Angebot kennenzulernen.
Zum Thema: Die Grundlage für das Juniorstudium an der FH Münster bietet das Hochschulgesetz NRW. Schülerinnen und Schüler, die nach Einschätzung der Schule und Hochschule besondere Begabungen aufweisen, können als Jungstudierende zu Lehrveranstaltungen und Prüfungen zugelassen werden. Ihre Studien- und Prüfungsleistungen werden auf Antrag bei einem späteren Studium angerechnet. Die FH Münster bietet derzeit für Schülerinnen und Schüler ausgewählter Kooperationsschulen ein Juniorstudium am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik sowie am Fachbereich Wirtschaft an.