Bundestag beruft Professorin der FH Münster in Enquete-Kommission

Gefragt ist die Expertise von Prof. Dr. Ursula Bylinski zur „Beruflichen Bildung in der digitalen Arbeitswelt“


Münster (28. September 2018). „Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe“, findet Prof. Dr. Ursula Bylinski. Junge Menschen, die von Ausgrenzung betroffen oder bedroht sind, in berufliche Bildungsprozesse hinein zu holen – dieses Anliegen steht auch im Mittelpunkt ihrer Lehre und Forschung an der FH Münster. Und das war auch ihr Credo am Bundesinstitut für Berufsbildung, an dem sie 14 Jahre lang vor ihrer Berufung an die Hochschule gearbeitet hat. Einen Namen hat sich die Erziehungswissenschaftlerin bundesweit als Autorin von Publikationen zur Inklusion gemacht. Gefragt war ihre Expertise auch in einem Arbeitskreis des Bundesbildungsministeriums der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“.

Nun ist die Bildungsexpertin in die Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ des Deutschen Bundestages berufen worden. „Natürlich ist das eine große Ehre für mich, aber auch eine Anerkennung meiner Arbeit“, sagt die 62-Jährige, die seit 2015 Berufliche Bildung mit dem Schwerpunkt Didaktik inklusiven Unterrichts am Institut für Berufliche Lehrerbildung (IBL) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI) lehrt. „Das Schreiben zur Berufung und die Einladung zur konstituierenden Sitzung mit der persönlichen Unterschrift von Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble zu erhalten, hat mich sehr gefreut.“

Die Kommission hat zwar die digitale Arbeitswelt in ihrem Namen, aber es ginge um viel mehr, erklärt Bylinski, die gestern (27. September) an der konstituierenden Sitzung als eine der 19 externen Sachverständigen neben 19 Bundestagsabgeordneten aller Parteien in Berlin teilgenommen hat. „Es geht um berufliche Bildung in einer sich wandelnden Arbeitswelt, aus der die Digitalisierung nicht wegzudenken ist.“ Um die berufliche Aus- und Weiterbildung an die Anforderungen der Arbeitswelt anzupassen, setzte der Deutsche Bundestag die Enquete-Kommission ein. Themen wie die Sicherung des Fachkräftebedarfs, niedrigschwellige und diskriminierungsfreie Zugänge zu Bildungs- und Qualifizierungsangeboten sowie künftige Aufgaben unserer Gesellschaft, zum Beispiel die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung, werden wichtige Themen sein.

„Ich möchte meine Expertise zum Schwerpunkt Inklusion einbringen“, so Bylinski, „weil mir Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit wichtig sind. Eine fundierte Berufsausbildung ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe.“ Geplant sind nun für die gesamte Legislaturperiode monatliche Arbeitstreffen.

Zum Thema:
Enquete-Kommissionen sind vom Deutschen Bundestag oder von einem Landesparlament eingesetzte überfraktionelle Arbeitsgruppen. Sie bestehen aus Abgeordneten aller Fraktionen und externen Sachverständigen. Die Kommissionen sollen Entscheidungen über umfangreiche und bedeutsame Sachkomplexe vorbereiten.


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