Erfolgsgeschichte endet

Kooperation zwischen FH Münster und Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck läuft aus / Forschungslücke wurde immer kleiner


Münster/Steinfurt/Darmstadt (30. November 2018). Wenn sich Wissenschaft und Wirtschaft zusammentun, entsteht oft viel Gutes dabei. Die Bilanz der strategischen Kooperation von FH Münster und dem Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck jedenfalls kann sich sehen lassen: Unzählige Materialien für LED-Lampen mit warm-weißem Licht sind entstanden, von denen 23 zum Patent angemeldet wurden. Vom Markt sind sie nicht mehr wegzudenken. Nach einer zehnjährigen Erfolgsgeschichte wurde die Zusammenarbeit vor kurzem beendet – zumindest auf dem Papier. Die Partner bleiben weiterhin im wissenschaftlichen Austausch verbunden.

„Eine Forschungslücke wird mit der Zeit natürlich immer kleiner“, sagt Carsten Schröder, Vizepräsident für Transfer, Kooperation und Innovation der FH Münster. „Wir haben als anwendungsorientierte Hochschule großes Verständnis dafür, dass Unternehmen dann auch erfolgreiche Projekte beenden.“ Startschuss war im Mai 2008. Damals gründetet die Merck KGaA auf dem Steinfurter Campus der FH Münster ein Labor: das Merck-Lab. Und das Team von Prof. Dr. Thomas Jüstel packte den Forschungsauftrag an: Die Wissenschaftler sollten neue Materialien für Licht emittierende Dioden, kurz LEDs, entwickeln. Denn die Dioden strahlten bis dahin nur blaues oder bläulich-weißes Licht ab. Ein natürliches, weißes Licht war aber Wunsch der Industrie.

In den folgenden zehn Jahren investierte Merck mehrere Millionen Euro in das Labor. Dass sich das gelohnt hat, da ist sich das Darmstädter Unternehmen sicher. „Aus dieser Kooperation sind tolle Produkte entstanden. Wir waren und sind überzeugt von der hohen Kompetenz der FH Münster im Bereich der optischen Technologien. Die Kombination von Forschergeist und Kreativität in Verbindung mit Marktverständnis und Industrieerfahrung waren letztlich der Schlüssel zum Projekterfolg“, sagt Dr. Ingo Köhler bei Merck.

Davon profitierten auch viele Nachwuchswissenschaftler: 11 Promovenden haben über den Gesamtzeitraum im Merck Lab geforscht. „Unsere Zusammenarbeit zeigt sehr gut, wie man Forschung und wissenschaftliche Personalentwicklung verzahnen kann“, sagt Prof. Dr. Thomas Jüstel, Dekan des Fachbereichs Chemieingenieurwesen. Das Merck-Lab auf dem Steinfurter Campus der FH Münster bleibe bestehen. „Unser Ziel ist es, für das Labor schnellstmöglich einen neuen Partner zu finden, damit es weiterhin aktiv genutzt wird“, so Jüstel.


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