Zehn Jahre Juniorstudium in Steinfurt

FH Münster und Hermann-Emanuel-Berufskolleg feiern Zusammenarbeit


Münster/Steinfurt (18. Dezember 2019). Schon in der Schulzeit Informatik- und Mathematikvorlesungen an einer Hochschule besuchen – für Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Mathematik und Informatik am Hermann-Emanuel-Berufskolleg (HEBK) des Kreises Steinfurt ist dies bereits seit zehn Jahren am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der FH Münster möglich. In einer Feierstunde anlässlich des Jubiläums unterzeichneten Prof. Dr. Ute von Lojewski, Präsidentin der FH Münster, und Denise Diehl, Schulleiterin des HEBK, nun die Kooperationsvereinbarung für die kommenden Jahre.

„Uns ist es ein wichtiges Anliegen, unsere Schüler individuell zu fördern und ihre Stärken auszubauen“, erklärte Diehl. „Das Juniorstudium leistet dazu einen wichtigen Beitrag, den wir als Schule in der Form alleine nicht leisten könnten.“ Das bisherige Konzept habe sich bewährt und solle in gleicher Form fortgesetzt werden. Auch für die FH Münster sei das Juniorstudium von großer Bedeutung, hob von Lojewski hervor. „Wir versuchen, auf diese Weise die wichtige Übergangsphase zwischen Schule und Studium zu ebnen. Zugleich möchten wir leistungsstarke Schüler an unsere Hochschule binden.“

Im Juniorstudium können Schülerinnen und Schüler, die nach Einschätzung des Berufskollegs und der FH Münster besondere Begabungen in den Leistungskursen Mathematik oder Informatik aufweisen, ein Semester lang Vorlesungen des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik auf dem Steinfurter Campus besuchen und Prüfungen ablegen. Ihre Studien- und Prüfungsleistungen werden bei einem späteren Studium angerechnet. Doch selbst wenn eine Prüfung nicht klappt, sei bereits der Versuch eine wertvolle Erfahrung, betonte Bildungsgangleiterin Jutta Bökemeier, die das Projekt am Berufskolleg begleitet. Zurzeit besuchen 16 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe zwölf neben dem schulischen Unterricht Vorlesungen und Seminare. Der versäumte Unterrichtsstoff müsse selbstverständlich nachgearbeitet werden, erläuterte Bökemeier. Prof. Dr. Hans Effinger, der die Zusammenarbeit vonseiten des Fachbereichs koordiniert, ergänzte, dass die Juniorstudierenden den Hochschulalltag kennenlernen und voll integriert werden – von Übungsaufgaben im E-Learning-Portal bis hin zur Lehrevaluation.

Einen kleinen Vorgeschmack auf das Informatikstudium lieferte Prof. Dr. Jürgen te Vrugt, Leiter des Labors für künstliche Intelligenz an der FH Münster. In seinem Impulsvortrag „Was ist künstliche Intelligenz?“ gab er den Zuhörern einen Einblick in die historische Entwicklung von künstlicher Intelligenz, stellte unterschiedliche Definitionen vor und veranschaulichte das Thema anhand von kurzen Videos, beispielsweise zum autonomen Fahren. Unterstützung bekam er dabei von einem smarten Lautsprecher: Das Echo-Gerät „Alexa“ erzählte auf Nachfrage einen Witz, Ideen für Weihnachtsgeschenke hatte es allerdings nicht parat.

Zum Thema:
Die Grundlage für das Juniorstudium an der FH Münster ist im Hochschulgesetz NRW verankert. Die FH Münster bietet derzeit für Schülerinnen und Schüler ausgewählter Kooperationsschulen ein Juniorstudium am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik sowie am Fachbereich Wirtschaft an.


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