Studie untersucht Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung im Münsterland

600 Bürgerinnen und Bürger wurden befragt


Münster/Steinfurt (22. Oktober 2020). Die Menschen in Münster und im Münsterland sind überwiegend zufrieden mit der örtlichen Gesundheitsversorgung, auch in Zeiten von Corona. Es zeigt sich jedoch ein leichtes Stadt-Land-Gefälle – das ist das Ergebnis einer Studie, bei der im Mai 600 Bürgerinnen und Bürger zwischen 18 und 80 Jahren befragt wurden. Das Vorhaben ist Teil der Initiative „münster.land.leben“, die die FH Münster koordiniert. Durchgeführt hatte die Umfrage das Institut für Kommunikationswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Dem vorausgegangen war ein Förderaufruf des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Erforschung von Covid-19. Die Studie ergänzt die seit 2019 laufende Forschung zur Gesundheitskommunikation im ländlichen Raum.

Insgesamt sind die Befragten vor allem vom Angebot an Apotheken – 93 Prozent halten das für sehr gut – und an Hausärztinnen und Hausärzten – 84 Prozent sind damit zufrieden – überzeugt. Zwei Drittel der Befragten finden den Zugang zu Fachärztinnen und Fachärzten in Praxen und Krankenhäusern gut. Die Zufriedenheitswerte für Angebote der Rehabilitation liegen bei 45 Prozent, der Gesundheitsberatung bei 53 Prozent, der Physiotherapie bei 61 Prozent. Mit dem Sport- und Fitnessangebot sind jeweils 59 Prozent der Befragten zufrieden.

Bei genauerer Betrachtung fallen Unterschiede in den Regionen auf. Diese zeigen, dass die Zufriedenheit auf dem Land in einigen Bereichen zwar niedriger ist als in Münster. Aber auch auf dem Land ist die Mehrheit der Menschen mit der Gesundheitsversorgung zufrieden. Das gilt zum Beispiel für das Angebot an Hausärztinnen und Hausärzten. Während in Münster 88 Prozent der Befragten damit zufrieden sind, sind es im Kreis Borken etwas weniger, nämlich 78 Prozent. Ähnlich ist es bei der Bewertung der krankenhäuslichen Versorgung: Drei Viertel der Bürgerinnen und Bürger in Münster und Borken finden diese in Ordnung. Andernorts liegen die Werte leicht darunter – in Coesfeld sind es 69 Prozent, in Warendorf 72 Prozent. Weniger positiv äußern sich die Menschen im Kreis Steinfurt. Hier bringen 62 Prozent der Befragten ihre Zufriedenheit zum Ausdruck. Auch in Bezug auf das Angebot an Fachärztinnen und Fachärzten ist die Zufriedenheit in Münster am höchsten (76 Prozent). In den umliegenden Kreisen liegen die Zahlen niedriger.

Es zeigt sich also ein leichtes Stadt-Land-Gefälle: Die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Münster äußern sich bei fast allen abgefragten Angeboten wohlwollender als die Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Kreise. Dies lässt sich durch die kürzeren Wege zu den Gesundheitsangeboten sowie das deutlich größere Angebot an Ärztinnen und Ärzten in Münster erklären. Die Zufriedenheit mit den Gesundheitsangeboten ist aber auch stark vom Alter der Befragten abhängig. Tendenziell steigt sie, je älter ein Mensch ist: Wer über 60 Jahre alt ist, äußert sich in Münster zufriedener mit der Fachärzteversorgung als die 18 bis 35-Jährigen.

Überhaupt kein Stadt-Land-Gefälle ist beim Informationsverhalten während Corona festzustellen, nach dem die Forscherinnen und Forscher ebenfalls gefragt hatten. Unabhängig vom Wohnort in der Stadt oder auf dem Land nutzen die Menschen vor allem den Fernseher als Hauptinformationsquelle rund um Corona.

 

Zum Thema: Das hochschulweite Projekt „münster.land.leben“ an der FH Münster mit mehr als 75 Partnern aus Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft hat die Stärkung von Gesundheitsversorgung, Teilhabe und Wohlbefinden im ländlichen Raum zum Ziel. Alle Teilvorhaben stehen unter fh-muenster.de/muensterlandleben.


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