Von der Idee zum konkreten Projekt

Neue Formatreihe „reges:TuN“ begleitet Vorhaben, die erwerbstätigen pflegenden Angehörigen zugutekommen


Münster/Borken (16. Dezember 2020). Ein Netzwerk zur Gesundheitsförderung und Prävention will „reges:BOR“ schaffen. Das steht für Regionale Gesundheitsförderung im Kreis Borken und ist ein Teilvorhaben des von der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ geförderten Projekts „münster.land.leben“. Doch wie wird aus einer guten Idee ein konkretes Projekt, das bei den Menschen ankommt? Diese Lücke will „reges:BOR“ schließen – mit der neuen Formatreihe „reges:TuN“. Die Idee: Ein Team von „reges:BOR“ begleitet Projektvorhaben von der groben Konzeption bis zur Projektreife. In der ersten Runde geht es um Vorhaben, die erwerbstätigen pflegenden Angehörigen zugutekommen.

„Sicherlich gibt es in vielen Organisationen Ideen, die mangels passender Partner, kritischer Mitdenkerinnen und Mitdenker oder fehlender Finanzierung noch nicht umgesetzt wurden. Hier wollen wir helfen“, sagt Nicole Jakobs von „reges:BOR“. Ein Team des Netzwerks unterstütze über sieben thematische Sitzungen hinweg die Projektvorhaben. Und auch individuelle Beratungen finden statt, sofern das gewünscht ist. „Es gibt viel zu viel ‚man müsste mal‘“, so Jakobs. „Wir aber wollen machen, eben ‚reges:TuN‘.“

Die Idee dazu entstand durch einen Kontakt zu dem Münsteraner, systemischen Berater und Supervisor Thomas Oelschläger. Er beobachtet in der Coronazeit eine verstärkte Belastung in Familiensystemen und Lebenswelten – und ganz besonders bei pflegenden Angehörigen. „Wir sehen in dieser Gruppe große Verunsicherung und Zukunftsängste, auch in Bezug auf das Alltagsleben und emotionale Bereiche“, fasst Oelschläger zusammen. „Aber wo und wie gibt es individuelle Unterschiede? Verschiedene Belastungen bei Menschen in der Stadt oder auf dem Land, mit verschiedenen Bildungshintergründen, bei Frauen oder Männern? Das wollen wir ausloten.“

Oelschläger wandte sich an das Forschungsprojekt „reges:BOR“. Denn hier laufen bereits viele Fäden zusammen: Daten und Zahlen über erwerbstätige pflegende Angehörige, aber auch Erfahrungen der Netzwerkpartner, die in diesem Bereich tätig sind. Oelschläger sagt: „Eine Gefahr liegt darin, von vielen scheinbar gesicherten Vorannahmen auszugehen, aber die passen nicht immer. Bei den Bedarfen dürfen wir etwa nicht immer nur die Angehörigen in den Blick nehmen, sondern auch die Pflegebedürftigen sowie die Pflegekassen und die Forschung.“ Erst wenn man die Bedarfe kennt, können entsprechende Projekte zur Verbesserung der Situation beitragen.

Oelschläger wird nun ab Ende Januar von „reges:TuN“ unterstützt und gemeinsam mit dem Team überlegen, welche Projektvorhaben aus den Beobachtungen erwachsen und wie sie letztlich ins Machen überführt werden können. Oelschläger wird nicht der einzige sein: „Wir haben in unserem Fachkreis ‚Erwerbstätige pflegende Angehörige‘ nach Projektvorhaben gefragt, die wir gemeinsam weiterverfolgen können“, so Kolja Heckes, Netzwerkentwickler von „reges:BOR“. „Das ist ein wirklich gutes Angebot: Mit uns bringen die Partner Projekte ins Leben, die sonst gerade in dieser Zeit wenig Chancen hätten. Und das kostenlos, mit dem geballten Know-how eines ganzen Netzwerkes und sogar finanziellen Förderungsideen.“

Das hochschulweite Projekt „münster.land.leben“ an der FH Münster mit mehr als 75 Partnern aus Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft hat die Stärkung von Gesundheitsversorgung, Teilhabe und Wohlbefinden im ländlichen Raum zum Ziel. Informationen zum Projekt und den Teilvorhaben finden Interessierte unter fh-muenster.de/muensterlandleben. Wie „reges:BOR“ genau arbeitet, erklärt das Projektteam in einem kurzen Video, das unter fhms.eu/video-reges:BOR abrufbar ist.


Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken