Parcours als Plattform für Austausch und Inspiration

Umwelt, Inklusion, Homeoffice: Abschlussarbeiten am Fachbereich Design befassen sich mit gesellschaftlich relevanten Themen


Münster (12. Februar 2021). Im Homeoffice arbeiten – das ist momentan für viele schon normal. Doch nur wenige möchten sich dafür einen klassischen Bürostuhl ins eigene Heim holen. Mit diesen Gedanken ging Moritz Walter an seine Bachelorarbeit. Er ist einer von 86 Absolvent*innen des Fachbereichs Design der FH Münster, der Münster School of Design (MSD), die ab diesem Freitag (12. Februar) um 19:30 Uhr online ihre Abschlussarbeiten präsentieren.

Im Schwerpunkt Produktdesign hat der 23-Jährige einen Stuhl entwickelt, mit dem er einen gestalterischen und funktionalen Mittelweg eingeht. Entstanden ist ein Kompromiss: ein flexibel einsetzbares Sitzmöbel, das viele verschiedene Sitzpositionen ermöglicht. Seine Hoffnung: dass er das Projekt weiterverfolgen kann – die Produzierbarkeit hatte er jedenfalls von Anfang an mit im Kopf.

Auch die Masterarbeit „Trotz Distanz eng verbunden“ von Franziska Lotz passt in die aktuelle Zeit. Die Absolventin möchte eine Schule an ihrem Heimatort dabei unterstützen, die Kommunikation untereinander zu erleichtern. Dazu hat sie eine Website entwickelt, die von den drei beteiligten Gruppen – dem Schulteam, den Eltern und der Schülerschaft – genutzt werden kann. Die Website berücksichtigt die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppen und bietet einen Ort des Austauschs, des Lernens und der Information. Für jetzt und im „Normalzustand“.

Ebenfalls drei Zielgruppen hatte Natascha Berger für ihr Inklusionsprojekt im Blick. Sie hat für ihre Bachelorarbeit „Wahrnehmungswelten“ eine Broschüre für Pädagog*innen und ein Kinderbuch/Mitmach-Heft für Kinder und Eltern konzipiert. Ihre Themenreihe mit Illustrationen einer fantastischen und abenteuerlichen Welt behandelt Kommunikation und „Astronautenkinder“, Aggression und „Vulkankinder“ sowie Aufmerksamkeit und „Dschungelkinder“. Bergers Ziel ist es, „Kinder mit herausfordernden Verhaltensweisen in ihrer Umwelt besser zu integrieren, bei anderen Kindern Verständnis zu wecken, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Eltern zu sensibilisieren“. Unter den Ratgeberbüchern habe sie bislang keines gefunden, das gleichermaßen neurodiverse und neurotische Kinder sowie die sich kümmernden Erwachsenen anspricht.

Für Kinder erzählt Jule Wellerdiek in ihrem Bilderbuch „Holgers Haus“ die Geschichte von zwei Freunden. Als zwischen beiden ein Streit entbrennt, bricht einer mitsamt dem gemeinsamen Haus auf zu einem neuen Ort und merkt bald, dass es ohne seinen Freund sehr einsam ist und kehrt zu ihm zurück. Den Konflikt zwischen dem Wunsch nach Alleinsein und der Angst vor Einsamkeit hat sie auf zwölf Doppelseiten kindgerecht illustriert – und zeigt darin, dass „Zuhause“ nicht unbedingt an einen Ort gebunden ist.

Um Klima und Umwelt drehen sich etliche der präsentierten Arbeiten. Rebecca Arnold hat eine App entwickelt hat, mit der sie Menschen dazu motivieren möchte, ein nachhaltigeres Leben zu führen. Ihre App „movmnt“ berücksichtigt die individuellen Möglichkeiten und Interessen für einen nachhaltigeren Lebensstil, das smarte Armband „mov“ vereinfacht die Integration in den Alltag.

Der ganze Abschlussjahrgang des Wintersemesters 2020/2021 präsentiert die Bachelor- und Masterarbeiten ab Freitag (12. Februar) um 19:30 Uhr unter parcours-muenster.de. Hier finden sich auch die Infos zu den Live-Talks mit Absolvent*innen und zur Expert*innenrunde zum Thema „Standpunkt Design – Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“.


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