Studierende entwerfen digitale Gebäude in Modul „BIM interdisziplinär“

Angebot an den Fachbereichen Bauingenieurwesen, Architektur und Energie – Gebäude – Umwelt der FH Münster lehrt Zukunftstechnologie im Bausektor


Münster/Steinfurt (22. Februar 2023). Mit der BIM-Methode – das steht für „Building Information Modelling“ – planen Architekt*innen, Bauingenieur*innen und Gebäudetechniker*innen Bauwerke in einem digitalen Zwilling: Am Rechner entsteht ein virtuelles 3-D-Modell des jeweiligen Gebäudes, das im Detail zeigt, wo zum Beispiel bestimmte Strom- oder Wasserleitungen verlaufen und welche Materialien darin verbaut worden sind. Den Umgang mit dieser Zukunftstechnologie, die den Bausektor modernisiert und digitalisiert, lernen Masterstudierende der Fachbereiche Bauingenieurwesen, Architektur und Energie – Gebäude – Umwelt an der FH Münster im Modul „BIM interdisziplinär“: Ein Semester lang entwerfen sie in fachbereichsübergreifenden Teams ein Gebäude mit BIM. Im vergangenen halben Jahr haben die Studierenden dabei Entwürfe für ein perspektivisch denkbares GRIPS-IV-Gebäude (kurz für: „Gründer- und Innovationspark Steinfurt“) erstellt, das am Steinfurter Campus entstehen könnte.

„Unser Modul hat im Wesentlichen zwei Ziele“, sagt Prof. Dr. Carsten Bäcker, der „BIM interdisziplinär“ mit Prof. Dr. Henriette Strotmann und Prof. Ulrich Blum leitet. „Die Studierenden sollen sich mit der Methode vertraut machen und das Gelernte im Team anwenden.“ Denn normalerweise treffen Architekt*innen, Bauingenieur*innen und Gebäudetechniker*innen erst im späteren Berufsleben auf der Baustelle zusammen – das Angebot gibt ihnen die Möglichkeit, diese Zusammenarbeit bereits im Studium zu erproben.

Die drei Studierendengruppen des aktuellen Semesters haben bei ihren Gebäudemodellen Nachhaltigkeitskonzepte wie Dachbegrünungen, Baumrigolen, Photovoltaikanlagen und die Verwendung von recyclingfähigen Baustoffen mitgedacht und die Materialien in Material-Gebäudepässen festgehalten. Zudem sind „New Work“-Aspekte in die Arbeiten eingeflossen – die GRIPS-Entwürfe beinhalten unter anderem moderne Co-Working-Spaces und schallisolierte Telefonräume. Wöchentlich haben sich die Gruppen zu einem regelmäßigen Jour Fixe getroffen und ebenso Kostenpläne wie auch Brand- und Schallschutzkonzepte erstellt.

Alexander Ehlig vom Architekturbüro Varwick, das das bereits bestehende GRIPS III im Auftrag der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt) mbH geplant hat, lobt die Arbeit der Studierenden bei ihrer Präsentation der Projekte auf dem Steinfurter Campus: „Ich finde hier viel aus meinem eigenen Arbeitsalltag wieder. Sie arbeiten wirklich nah an der Realität.“ Christian Holterhues, Geschäftsführer bei der WESt mbH, ergänzt: „An der FH Münster wird frei gedacht. Die Lösungen regen zum Weiterdenken für unseren eigenen Gebäudeentwurf an.“


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