Professor für das Lehrgebiet Biomechanik an die FH berufen

Junger Studiengang Technische Orthopädie am Fachbereich Physikalische Technik wächst


Münster/Steinfurt (11. April 2005). Langfristig einen praxisorientierten und wissenschaftlich fundierten Studiengang für Technische Orthopädie zu entwickeln, ist ein Ziel von Prof. Dr. Klaus Peikenkamp. "Im Bereich der Lehre geht es mir insbesondere darum, den jungen Studiengang weiter zu optimieren", erklärte der neu an die Fachhochschule Münster berufene Professor. Dazu gehöre auch die Einführung eines Bachelor-Studiengangs am Fachbereich Physikalische Technik in Steinfurt, sowie die Zertifizierung durch die Internationale Gesellschaft für Prothetik und Orthetik.

Seit dem Wintersemester 2002 bietet die FH den Studiengang "Technische Orthopädie" an. Das Studium verbindet medizinisch-klinisches Wissen mit ingenieurwissenschaftlichem und handwerklichem Know-how. So interdisziplinär, wie dieser Ansatz, ist auch die Zusammenarbeit der beteiligten Partner. Während die FH die ingenieurwissenschaftlichen und biomechanischen Inhalte vermittelt, steuert die Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation des Universitätsklinikums Münster den klinischen und die Bundesfachschule für Orthopädietechnik Dortmund den handwerklichen und fachkundlichen Anteil bei. "Zum anderen ist natürlich auch die Industrie angesprochen, die sicher an einer fundierten Ausbildung unserer Studierenden Interesse hat", hob der Hochschullehrer hervor. Die Firma Bauerfeind habe bereits ihr Interesse bekundet und durch eine star-ke Unterstützung des Studiengangs manifestiert.

Peikenkamp studierte an der Universität Münster Mathematik und Sport, zunächst mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Während des Studiums galt sein besonderes Interesse der Biomechanik, was sich auch 1996 in seiner Promotion niederschlug. Dabei ging es um die rechnerische Bestimmung der Belastung im Fuß während des Laufens. 2002 legte der Hochschullehrer seine Habilitation für die Bereiche Biomechanik und Bewegungslehre ab. Darin betrachtete er die Belastung bei sportlichen Aktivitäten unter dem Einfluss durch Ermüdung auf unterschiedlichen Sportböden. In der Forschung beschäftige er sich in besonderem Maße mit der Belastung des menschlichen Körpers. "Dabei standen Probleme im Vordergrund, die durch Messungen alleine nicht zu lösen sind, sondern die Entwicklung und den Einsatz von Modellen verlangen", unterstrich Peikenkamp. Schon ab 1985 hatte er zunächst als studentische Hilfskraft und später als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei seinem späteren Doktor- und Habilitationsvater Prof. Dr. Klaus Nicol gearbeitet. Im Anschluss war er dort als Wissenschaftlicher Assistent tätig. Nach dem Ausscheiden von Nicol vertrat er diese Professur am Institut für Sportwissenschaft der Universität Münster bis zum Januar 2004. Zudem absolvierte Peikenkamp das Referendariat für das Lehramt.

Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte der Professor in zahlreichen Publikationen. Zudem nahm er die Einladung zu einem siebenmonatigen Forschungsaufenthalt in das Biomechanik-Labor der University of Wollongong in Australien an. Dort untersuchte er die mechanische und physiologische Belastung von Beachvolleyball-Spielern in Abhängigkeit zu Ermüdung und Spielfeldbelag. Als Gutachter und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats ist er für verschiedene Fachzeitschriften aktiv.

In seiner Freizeit untersucht der Fachmann für Biomechanik gern, welche Belastungen der Münstersche Nationalsport: das Speckbrettspielen mit sich bringt. Seit über 30 Jahren spielt der Hochschullehrer Handball und fast genau so lange auch Speckbrett. Mit seiner Familie unternimmt er gern Reisen mit dem Wohnwagen.
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