Stifterin finanziert Professur der FH für Technische Orthopädie

Antrittsvorlesung: Prof. Dr. Klaus Peikenkamp zeigt „Belastung aus biomechanischer Sicht“


Münster/Steinfurt (24. Januar 2006). Welche Kräfte wirken beim Sitzen, Gehen oder Laufen? Ab wann ist ein Gelenk überlastet? Was löst eine Arthrose aus? Über „Belastungen aus biomechanischer Sicht“ referierte Prof. Dr. Klaus Peikenkamp in seiner Antrittsvorlesung an der Fachhochschule Münster. Der Wissenschaftler lehrt im Studiengang Technische Orthopädie des Fachbereichs Physikalische Technik in Steinfurt. Finanziert wird die Stiftungsprofessur „Biomechanik“ für einen Zeitraum von fünf Jahren von der Bauerfeind AG. Diese Beteiligung am Studiengang „ist eine Investition in die Zukunft“, hob Peikenkamp hervor. „Es ist gelungen mit den Mitteln Dritter einen einzigartigen Studiengang auf den Weg zu bringen“, unterstrich auch der Rektor, Prof. Dr. Klaus Niederdrenk. Handwerkliches Know-how gepaart mit ingenieurwissenschaftlicher Kompetenz und medizinischem Wissen seien notwendig, um den neuen Herausforderungen des Gesundheitsmarktes gerecht zu werden.

Peikenkamp stellte in seiner Vorlesung die verschiedenen Facetten der biomechanischen Betrachtung von Belastungen heraus und kam zu dem Schluss, dass in der Biomechanik weitere komplexe Untersuchungen notwendig seien. Für dieses Feld brächten die Ingenieure für Technische Orthopädie das nötige Handwerkszeug mit. Ziel der Forschung ist zudem die Entwicklung intelligenter orthopädischer Rehabilitationsmittel sowie eine optimale Patientenversorgung.
Am Rande des ersten Stiftertages trafen sich zudem Joachim Böckelmann, Leiter der Anwendungstechnik, und Holger Reinhardt, Leiter Technik und Entwicklung, von der Bauerfeind AG mit Studierenden des Studiengangs. Themen waren berufliche Chancen und Praktika im Unternehmen sowie Studieninhalte und ihre Bedeutung für die vielfältigen Anforderungen im Beruf. „Qualifiziertes Personal im Bereich der technischen Orthopädie wird weltweit dringend gesucht“, erklärte Böckelmann. Daher konnte die erste Absolventin des Studienganges, Katja Speth, bereits vor ihrer letzten Prüfung ihren Arbeitsvertrag bei diesem weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Technischen Orthopädie und Rehabilitation unterschreiben.

Der Studiengang Technische Orthopädie bündelt ingenieurwissenschaftlich-technisches Wissen mit medizinisch-klinischer Kompetenz und eröffnet so den bisher traditionell handwerklich ausgeprägten Arbeitsfeldern der Orthopädietechnik und Orthopädieschuhtechnik die Möglichkeit einer wissenschaftlichen und technischen Professionalisierung. Die ingenieurwissenschaftlich-technischen Inhalte sowie die Biomechanik und die Grundzüge der Humanbiologie werden von der Hochschule gelehrt. Die medizinischen und klinischen Fächer der Technischen Orthopädie steuert die Klinik und Poliklinik für Technische Orthopädie und Rehabilitation der Westfälischen Wilhelms-Universität bei, die orthopädietechnischen und fachpraktischen Lehrinhalte liefert die Bundesfachschule für Orthopädietechnik in Dortmund. Durch diese Kooperation ergeben sich in der technischen Orthopädie zudem neue Chancen für die Forschung.
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