Mit Bildung und Innovationen der Zukunft Europas entgegen

EU-Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering überreicht Lissabon-Preis der FH Münster


Münster (8. Juni 2007). Wissen gestaltet Europa – unter diesem Leitgedanken stand die erstmalige Verleihung des Lissabon-Preises an der Fachhochschule Münster. Die Auszeichnung für neuartige Transferleistungen zwischen Hochschule und Unternehmen ist mit 5.000 Euro dotiert. Angelehnt ist sie an die im Jahr 2000 von den europäischen Staats- und Regierungschefs entwickelte Lissabon-Strategie. Stolze Gewinner sind Prof. Dr. Klaus Dickmann und sein Team vom Laserzentrum (LFM) des Fachbereichs Physikalische Technik.

Im Jahr 2010 soll die Europäische Union der wettbewerbsfähigste und dynamischste wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt sein. „Wenn wir dieses Ziel erreicht haben, wird mehr Zeit als ursprünglich geplant ins Land gezogen sein, wir sind aber auf dem richtigen Weg“, zog EU-Parlamentspräsident Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering Zwischenbilanz. Europas Kapital liege im Wissen und Können seiner Menschen, beides müsse kontinuierlich gefördert und erweitert werden. Einen wesentlichen Beitrag dazu leiste die Fachhochschule Münster, betonte Pöttering. Mit Blick auf die Lissabon-Agenda lobte er besonders ihren Anspruch, Studierende bedarfsgerecht und praxisbezogen auszubilden und den Transfer von innovativem Wissen zu anderen Hochschulen und der Wirtschaft kontinuierlich zu optimieren.

Zu einer Zeitreise lud Rektor Prof. Dr. Klaus Niederdrenk ein. „Wenn die Umsetzung der Lissabon-Strategie weiterhin so erfolgreich vorangetrieben wird wie bisher, werden in der nächsten Dekade tatsächlich über die EU-Staaten die festgelegten drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Förderung von Forschung und Entwicklung investiert werden“, wagte er eine Prophezeiung.

Dieser Meinung schloss sich auch Ruprecht Polenz an. „Der Siegerbeitrag ist ein hervorragendes und nachahmenswertes Beispiel für einen gelungenen Innovationstransfer von Hochschule zu Unternehmen“, so Polenz. Der Bundestagsabgeordnete ist Mitglied des Kuratoriums der Fachhochschule Münster sowie der Sprecher der Jury.

In enger Kooperation mit der Firma IMPEX High-Tech aus Rheine untersuchten Prof. Dickmann und sein Team, ob und inwieweit Lasertechnik zur Mikrobearbeitung unterschiedlicher transparenter Medien für spezielle Anwendungen genutzt werden kann. Die Ergebnisse überzeugen Industrie und Wissenschaft gleichermaßen. Bei gezielter Anpassung der Laserparameter und einer entsprechenden Formung des Laserstrahls ermöglicht die Verwendung eines modernen Festkörperlasers eine qualitativ hochwertige Mikro-Bearbeitung von Saphir-Kristallen und Gläsern. Die so hergestellten Bauteile kommen bereits in Industrie und Wissenschaft zum Einsatz.

Prof. Dr. Werner Funcke, Prorektor für Forschung, Entwicklung und Wissenstransfer, gratulierte seinem Kollegen zu den innovativen Ergebnissen und dankte ihm auch für seine langjährige und hervorragende Arbeit in der Hochschule. „Ich freue mich sehr, dass Prof. Dickmann und sein Team vom Laserzentrum der Fachhochschule Münster durch ihre Forschungsergebnisse nicht nur Arbeitsplätze sichern, sondern auch neue schaffen konnten“, würdigte Funcke den ausgezeichneten Beitrag.

Dass eine so erfolgreiche Kooperation fortgesetzt werden muss, versteht sich von selbst. Das LFM und IMPEX High Tech arbeiten bereits an einem neuen Projekt: So genannte „Mikro-Chip-Laser“ sollen in neue Nischen der Mikrobearbeitung vordringen.
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