Von Angesicht zu Angesicht mit der Bundeskanzlerin
Angela Merkel ehrt Nadia Shihab von der FH Münster als eine von 20 ausländischen DAAD-Preisträgern

Kanzlerin Angela Merkel ehrte Nadia Shihab (1. Reihe, 2.v.l.) von der Fachhochschule Münster und 19 andere DAAD-Preisträger für ihre Verdienste in Deutschland. Foto: DAAD/Ausserhofer
Münster (7. Mai 2010). Von Angesicht zu Angesicht mit der Bundeskanzlerin sprechen? Das hätte sich Nadia Shihab nicht träumen lassen, als sie vor fünf Jahren für ein Studium nach Deutschland kam. Eine Auszeichnung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) bedeutete für sie die Fahrkarte nach Berlin. 2009 hatte die Studentin der Fachhochschule Münster den Preis erhalten, weil sie neben exzellenten Noten sich als Sprecherin für eine Minderheit von nicht-deutschsprachigen Studierenden einsetzte, ältere Menschen unterstützte sowie Schüler begleitete.
Aus über 200 Preisträgern wählte der DAAD Shihab aus, die gestern gemeinsam mit 19 anderen ausländischen Studierenden von Angela Merkel geehrt wurde. Die Politikerin wollte damit nach eigenem Bekunden unterstreichen, welche Bereicherung ausländische Studierende für Deutschland seien.
„Das Treffen mit der Kanzlerin stellt für mich eine große Ehre dar." Das war die erste Äußerung der arabisch-christlichen Studentin aus Israel, als sie die Einladung im Februar erhielt. Gestern machte sie sich auf den Weg nach Berlin. In der Hauptstadt angekommen, „stellte sich langsam die Aufregung ein", berichtete Shihab. Nicht anders sei es den weiteren Preisträgern ergangen. „Alles faszinierende Persönlichkeiten mit vielfältigen Anliegen und Botschaften", so Shihab. Schon nach einem Tag hätte sie das Gefühl gehabt, neue Freunde gefunden zu haben.
Als besonders eindrucksvoll schilderte sie den Moment, als Merkel mit einem „sympathischen Lächeln die Treppen hinuntereilte". „Die Kanzlerin schüttelte unsere Hände und wünschte uns alles Gute." Dann hätte schon der nächste Termin auf sie gewartet - ein Fernsehinterview zur Situation in Griechenland.
Die Reise nach Berlin war für Shihab auch ein Anlass, um auf die Anfänge ihres Studiums zurückzublicken. Vor allem für die Unterstützung von ihrer Familie in Israel sei sie dankbar. Ohne diese hätte sie keine Chance auf ein Studium in Deutschland und auf die Zusammenkunft mit der Kanzlerin gehabt, so die Israelin.
Nach dem Treffen äußerte sie noch einen Wunsch: „Ich hoffe, dass die Medienberichte dazu beitragen, dass mehr Menschen von dem DAAD-Preis erfahren." Shihab schrieb der Auszeichnung einen demokratischen Nutzen zu. Denn der Preis zeige, dass es sozial engagierte Studierende aus verschiedenen Ländern gebe, die gemeinsam daran arbeiteten, das Leben anderer positiv zu beeinflussen. Das sei eine Botschaft, die verbinde und Kraft gebe, sagte die Preisträgerin.
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Mit dem DAAD-Preis, der von den Hochschulen jährlich einmal vergeben wird, würdigt der Deutsche Akademische Austauschdienst besonderes Engagement und herausragende Studienleistungen. Im Jahr 2009 haben fast 200 Hochschulen die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung, die vom Auswärtigen Amt finanziert wird, vergeben.