Fachhochschule Münster feiert ihre Besten – und Geburtstag

„Ausgezeichnet. 2011“: Absolventen für herausragende Leistungen geehrt / Rückblick auf 40-jähriges Bestehen


Münster (6. Mai 2011). Der Gewinner des Bernard-Rincklake-Preises - und damit Jahrgangsbester 2011 - ist Mirko Klein Altstedde vom Fachbereich Maschinenbau. 17 Absolventen und einen ausländischen Studenten hat die Fachhochschule Münster heute (6. Mai), während der Feier „Ausgezeichnet. 2011", mit Hochschulpreisen geehrt. Bei dieser Gelegenheit hat sich die Hochschule mit einem unterhaltsamen Rückblick auch selbst gefeiert: Sie besteht 2011 seit 40 Jahren.

Insgesamt 18 Hochschulpreise haben die Gesellschaft der Förderer der Fachhochschule Münster (gdf) und die Hochschule selbst in verschiedenen Kategorien verliehen. Neben dem Rincklake-Preis, der die Spitzenleistung des gesamten Absolventenjahrgangs würdigt, zeichnete die gdf 16 weitere Absolventen für ihre exzellenten Abschlussarbeiten aus. Zudem verlieh der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) einen Preis für Studienleistung und gesellschaftliches Engagement eines ausländischen Studierenden.

Rund 120 Gäste waren auf den Leonardo-Campus gekommen, um die Preisverleihung zu verfolgen, 40 Jahre Fachhochschule Revue passieren zu lassen und mit den Ausgezeichneten zu feiern. „Respekt, seien Sie stolz auf sich!" Mit dieser Anerkennung eröffnete Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski die Laudationes auf die Besten der Besten des Abschlussjahrganges 2011.

Die geehrten Absolventen kommen aus insgesamt zwölf verschiedenen Fachbereichen und haben doch eines gemeinsam: Sie alle zeigten in ihren Abschlussarbeiten bemerkenswerte akademische Leistungen, die es angemessen zu würdigen und zu feiern galt. Die Ausgezeichneten stehen damit an der Spitze von rund 2000 Studierenden, die jedes Jahr an der Fachhochschule Münster einen wissenschaftlichen Abschluss erwerben. Aus diesen hat die Hochschule zusammen mit der gdf die besten Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten des Jahrgangs gewählt.

Unter den Gewinnern, im Wechsel präsentiert von den beiden Vizepräsidenten Prof. Dr. Richard Korff und Carsten Schröder, finden sich Arbeiten aus verschiedenen Bereichen und zu ganz unterschiedlichen Themen. So zum Beispiel ein Konzept zum Umgang mit demenzkranken und traumatisierten jüdischen Mitbürgern, eine Arbeit zur Entwicklung einer günstigen und chancenreichen Alternativtechnologie für moderne LC-Displays oder ein Nutzungskonzept für große brachliegende Industrieanlagen im städtischen Raum.

Eine Arbeit setzte sich von den anderen ausgezeichneten Beiträgen ab: Die Bachelorarbeit von Mirko Klein Altstedde, für die ihm der gdf-Vorstandsvorsitzende Hermann Eiling den Bernard-Rincklake-Preis überreichte. „Designüberarbeitung, gestalterische Ausarbeitung und experimentelle Untersuchung fahrzeuggerechter Thermoelektrischer Generatoren" ist der Titel der Arbeit, die einen außergewöhnlichen Beitrag zur effizienteren Nutzung von Treibstoff in Autos liefert. Klein Altstedde legte überzeugend dar, wie eine bisher in der Weltraumforschung genutzte Technik zur Umwandlung von Abgaswärme in Strom auf ein alltagstaugliches Produkt wie das Auto übertragen werden kann und damit zur Schonung fossiler Ressourcen beiträgt. „Ein Drittel des Kraftstoffes, den wir an der Tankstelle einfüllen, geht ungenutzt zum Auspuff raus", brachte Laudator und Betreuer Prof. Dr. Stefan aus der Wiesche das Problem auf den Punkt. Der Absolvent habe mit seiner Arbeit, entstanden im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf höchstem wissenschaftlichen Niveau, bemerkenswerte neue Ansätze zur Lösung geschaffen. Ein Beleg dafür, dass FH-Absolventen alles erreichen könnten. Klein Altstedde wird sein Wissen in einem Masterstudiengang an der FH Münster vertiefen.

Für seine Studienleistungen und sein gesellschaftliches Engagement erhielt der Kameruner Charles Magloire Kamdjeu den DAAD-Preis. Der 30-jährige studiert Physikalische Technik, ist Initiator der „Kamerunischen Kulturtage" und gründete eine Studierendengruppe, die sich aktiv für die Interessen kamerunischer Studierender in Münster einsetzt. Als Mitglied der evangelischen Studierendengemeinde unterstützt der ehemalige Fußball-Nationalspieler der U17 Kameruns weitere gemeinnützige Projekte. Die Pfarrerin der Studierendengemeinde, Gudrun Laqueur, unterstrich die enorme Kraftanstrengung, sich bei solch großen kulturellen Unterschieden in dieser Form für andere zu engagieren. Dass er trotz seines umfangreichen sozialen Einsatzes erfolgreich sein Studium mit der Vertiefungsrichtung Biomedizinische Technik absolviert, honorierte der DAAD mit dem Preis für ausländische Studierende.

Doch nicht nur die exzellenten Leistungen der Absolventen gaben Anlass zur Freude; die Fachhochschule Münster feiert 2011 ihr 40-jähriges Bestehen. Eine reich bebilderte Rückschau auf die lange Geschichte der Hochschule katapultierte die Preisträger, Hochschulvertreter und Gäste kurzweilig zurück in die Vergangenheit. Die 40 ausgewählten Fotos zeigten die Meilensteine der Hochschulhistorie und griffen mit einem Augenzwinkern einige denkwürdige Situationen und Geschehnisse der letzten vier Dekaden auf. „Auf diesem Bild sehen Sie zum Beispiel die Speisenkarte der Mensa von 1978 mit drei Russischen Eiern zu 1,20 Mark und kaltem Kotelett für 1,80 Mark", schmunzelte Vizepräsident Carsten Schröder. Der Bilderbogen spannte sich darüber hinaus von der baulichen Entwicklung über Projekte bis hin zu Auszeichnungen und sozialem Engagement der Hochschule. Im Anschluss bat Schröder vier Jubilare zu kurzen Interviews auf die Bühne, die in diesem Jahr zusammen mit der Fachhochschule ihren 40. Geburtstag feiern.


Die Preisträger im Einzelnen:

Hochschulpreis:

- Dennis Weber (Dortmund), Master Fachbereich Chemieingenieurwesen:
Halbleiterschichten für elektronische Anwendungen: Auftragung und Charakterisierung dünner, anorganischer Oxidschichten aus kolloidalen Vorstufen
- Timo Völker (Isterberg), Bachelor Fachbereich Elektrotechnik und Informatik:
SCTP aware NATs - Concepts and Testing
- Moritz Prinz (Münster), Master Fachbereich Elektrotechnik und Informatik:
Generalized Exposure
- Martin Dittmann (Heidelberg), Bachelor Fachbereich Architektur:
ruinös!
- Daniel Skrobek (Münster), Master Fachbereich Architektur:
TRAUMFABRIK
- Stephan Dringenberg (Münster), Bachelor Fachbereich Bauingenieurwesen:
Grundlagenermittlung zur Einführung einer neuen Projektabwicklungssoftware in der Unternehmenssparte Abbruch bei der Wilhelm Knepper GmbH
- Jakob Schneider (Köln), Diplom Fachbereich Design:
This is Service Design Thinking
- Helena Bandt (Swisttal), Bachelor Fachbereich Oecotrophologie:
Bachelorarbeit: Entwicklung einer vereinfachten Methode zur Ballaststoffanalytik
- Barbara Veer (Lingen), Master Fachbereich Oecotrophologie:
Wie nachhaltig sind Molkereien? Status Quo und Perspektiven des nachhaltigen Wirtschaftens in der milchverarbeitenden Industrie Niedersachsens.
- Nils Rullkötter (Herford), Master Fachbereich Wirtschaft:
Unternehmensbewertung nach dem DCF-Verfahren in Emerging Markets
- Thorsten Heidemann (Kettenkamp), Bachelor Fachbereich Wirtschaft:
Möglichkeiten einer produktbezogenen CO2-Bilanzierung während der Produktion bei der Firma H. Kemper GmbH & Co. KG
- Benjamin Schröder (Arnsberg), Diplom Fachbereich Sozialwesen:
Gibt es bei jugendlichen Mitgliedern von Schulklassen Veränderungen des Selbstkonzepts durch Kurzprogrammangebote im Selbstsicherungsbereich des Hochseilgartens?
- Anna Katharina Skoeries (Voerde), Bachelor Fachbereich Physikalische Technik:
Factors to consider in use of a Coronary Recirculation Circuit to deliver Mesenchymal Stem Cells (MSCs) for Cardiac Repair and Regeneration
- Kristina Jünke (Münster), Bachelor Fachbereich Pflege und Gesundheit:
Demenz und Traumatisierung: Zur Pflege jüdischer Mitbürger
- Bernd Ewering (Wettringen), Master Institut für Logistik und Facility Management:
Faktorenableitung für eine FM-gerechte Planung für Technische-Gebäudemanagement-Dienstleistungen mit energetischem Bezug
- Susanne Menges (Münster), Bachelor Institut für Logistik und Facility Management:
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung arbeitnehmerfreundlicher Leistungen am Beispiel eines der Siegerunternehmen des Great Place to Work-Wettbewerbs

DAAD-Preis:

- Charles Magloire Kamdjeu (Fachbereich Physikalische Technik)

Rincklake-Preis:

- Mirko Klein Altstedde (Münster), Bachelor Fachbereich Maschinenbau:
Designüberarbeitung, gestalterische Ausarbeitung und experimentelle Untersuchung fahrzeuggerechter Thermoelektrischer Generatoren


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