Vier Gramm – neu designt

Studierende der Fachhochschule Münster machen Multipack-Carrier noch flexibler


Münster (22. September 2011). Die transparenten Kunststoffringe, die Getränkedosen zu Sixpacks verbinden, sind weltweit verbreitet. Der Verbraucher nimmt die sogenannten Multipack-Carrier kaum wahr, weil der Hersteller Hi-Cone mit nur vier Gramm Kunststofffolie die Getränkedosen am oberen Rand zusammenhält.

Dieses einfache, seit über 50 Jahren eigentlich perfekt funktionierende Produkt war Ausgangspunkt für ein Projekt am Fachbereich Design der Fachhochschule Münster, als der US-amerikanische Weltmarktführer für kunststoffbasierte Multiverpackungs-Systeme an Prof. Torsten Wittenberg herantrat. „Kann man da noch etwas verbessern?", fragte sich der Hochschullehrer für Produktdesign. Denn die Material- und Fertigungsmöglichkeiten lassen wenig Gestaltungsspielraum, und die Kosten für einen Carrier dürfen nur im Zehntel-Cent-Bereich liegen. Man kann - das bewiesen die zwölf Bachelor-Studierenden, die unter Wittenbergs Leitung in nur zwei Monaten 45 neuartige Konzepte für Multipack-Carrier mit überraschenden Mehrwertfunktionen kreierten. Dem Unternehmen präsentierten sie ihre Designkonzepte als perfekt funktionierende Prototypen.

Gestern (21. September) zeichnete der Vizepräsident von Hi-Cone, Hans-Jürgen Meyer, die drei besten Entwürfe aus.
Florian Krebs, Christian Mirbach und Raoul Schäkermann überzeugten mit einer Neuerung, die, so Mirbach, „den Single-Markt mit einer Zweier-Lösung attackieren kann". Diese fehlte noch neben den Vierer-, Sechser- und Achter-Packs. Zieht der Kunde an der Befestigung, so dehnt sich die Kunststofffolie zu einem langen Henkel und dient als Brustbeutel. Für ihre Lösung „min = max" erhielt das Gestalterteam den 1. Platz und ein Preisgeld von 1500 Euro.

Auch Andreas Plautz fand einen Weg, bei dem die Hände beim Transport frei bleiben, indem er lösbare Laschen am Multipack-Carrier vorsieht. Zieht man an ihnen, ist der Henkel zum Tragen über der Schulter perfekt. „Auf minimalistischer Ebene arbeiten zu dürfen, mit so wenig Material etwas Neues entwickeln zu müssen, hat Spaß gemacht." Sein „Sixbag" würdigte Hi-Cone mit dem 2. Preis und damit 1000 Euro. Den 3. Preis und 500 Euro bekam Gregor Korolewicz für seine Idee „Colt". Die Kette mit den aufgereihten Dosen erinnert beim Aufrollen an die Trommel eines Revolvers.

Alle Entwürfe haben die Studierenden in einer Broschüre mit Fotos und Konstruktionszeichnungen zusammengefasst. Mit diesem Katalog geht das Unternehmen nun zu seinen Kunden. „Das Ziel ist die Marktreife", erklärt Meyer, und schaut dabei optimistisch in die Runde.


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