Gespräche über gemeinsame Projekte in Namibia

Aufbau eines Studiengangs Altenpflege und die Energieversorgung in ländlichen Gebieten stehen auf der Agenda


Münster (19. März 2012). Zu Gesprächen über ein gemeinsames Projektvorhaben sind Prof. Dr. Marcellus Bonato und Monika Rode von der Fachhochschule Münster nach Namibia gereist. Mit Vertretern von Ministerien, Gemeinden und Universitäten des südafrikanischen Landes erörterten der Hochschullehrer am Fachbereich Pflege und Gesundheit sowie die Geschäftsführerin des FH-Instituts für Praxisentwicklung und Evaluation ihre Vorhaben. Sie planen, einen Studiengang in der Altenpflege aufzubauen und die Versorgungsstrukturen für ältere Menschen im ländlichen Raum zu verbessern.

„Die Idee zu einem gemeinsamen Projekt hat sich während mehrerer Reisen seit 2007 entwickelt", sagt Rode. Beim jüngsten Besuch im November 2011 sprachen die Hochschulvertreter aus Münster mit nationalen und lokalen Politikern, mit Vertretern sozialer Einrichtungen und der Wirtschaft sowie Angehörigen der Universität von Namibia und dem Polytechnikum von Namibia. „Die Universität und das Institut für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz der Polytechnic möchten mit der Fachhochschule Münster kooperieren, und die Politik hat ihre Unterstützung zugesichert", sagt Rode.

Erster Schritt des gemeinsamen Projekts ist eine detaillierte Bedarfsanalyse, die die Beteiligten auf deutscher und namibischer Seite gemeinsam erarbeiten wollen. Sie planen zudem einen Workshop, um das Projektvorhaben weiter zu entwickeln und einen Antrag auf Fördermittel zu stellen. Die weiteren Schritte hierzu werden die Beteiligten im Mai bei einem erneuten Besuch in Namibia planen. Im Moment bereiten sie die Kooperationsverträge vor und stimmen sie mit allen Partnern ab.

Zum Thema:
Nach Angaben des namibischen Gesundheitsministeriums zählen neben Kindern und Menschen mit Behinderungen vor allem Alte zu den benachteiligten Personen im Gesundheitssystem des afrikanischen Landes. Krankheiten wie Tuberkulose, AIDS und die hohe Zahl der HIV-Infizierten erschweren die Situation. Weitere Probleme sind der Mangel an Wasser und die schlechte Energieversorgung. Das System der Pflege weiter zu professionalisieren und die Versorgungsstrukturen insbesondere auf dem Land zu verbessern, ist deshalb wichtiger Teil der namibischen Gesundheitspolitik. Deren Ziel ist es, die Einheit der Versorgung sicherzustellen und jedem Bürger eine medizinische Grundversorgung sowie den Zugang zu sozialen Diensten zu ermöglichen.

Um eine pflegerische Versorgungsstrategie aufzubauen und langfristig zu sichern, sind funktionierende Strukturen notwendig. Ein wichtiger Punkt ist dabei der Ausbau der Energieversorgung, denn Namibia kann bislang seinen Strombedarf nicht selbst decken und ist auf Importe angewiesen. Vor diesem Hintergrund ist der Einsatz erneuerbarer Energieformen und der zugehörigen Technik ein möglicher Bestandteil des geplanten Projekts.


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