Neue Sohle „sucht“ die Ursache für schmerzende Füße

Im Labor für Biomechanik der Fachhochschule Münster entwickeln Prof. Dr. Klaus Peikenkamp und Thomas Stief das Projekt „betois“


Münster/Steinfurt (6. März 2013). Immer schneller knallen die Sportschuhe des Läufers auf das Laufband. Auf einem Monitor werden Kurven und Diagramme sichtbar. Denn die speziellen Sohlen in den Schuhen sind mit einem Computer verkabelt und liefern Informationen über die Belastung des Fußes. „Das Besondere an dem neuen Bending-Torsion-Insole-System ist, dass erstmals eine mehraxiale Belastungsanalyse während der Fußbewegung im Schuh möglich wird", sagt Prof. Dr. Klaus Peikenkamp. Gemeinsam mit seinem Doktoranden Thomas Stief, der die Idee zu der „betois"-Sohle hatte, arbeitet der Leiter des Labors für Biomechanik an der Fachhochschule Münster an dieser Entwicklung.

„Viele Menschen erleiden Schmerzen aufgrund von Fehlhaltungen des Muskel-Skelett-Systems", erklärt Peikenkamp. „Die richtigen Schuhe können den Fuß so stützen, dass dies vermieden wird." Bisher sei nur eine einaxiale Beanspruchung des Fußes, also die senkrecht auf die Sohle wirkende Kraft, messbar gewesen. „Durch eine mehraxiale Untersuchung kann die Belastung des Fußes während des gesamten Bewegungsablaufes viel genauer analysiert werden", erklärt Stief, der derzeit in Kooperation mit der Universität Münster am Fachbereich Physikalische Technik im Bereich Technische Orthopädie promoviert. „So wird der Biegemoment des Schuhs und damit die Kraft, die während der Bewegung auf den Vorfuß wirkt, sichtbar."

„Die betois-Sohle ist auch für den Sportbereich interessant, denn dank ihr ist es möglich, die leistungsoptimierenden Eigenschaften von Sportschuhen zu überprüfen", sagt Peikenkamp. Inwieweit sich die Erfindung in der Praxis umsetzen lässt, überprüft Anja Vogelbusch innerhalb ihrer Masterarbeit am Fachbereich Physikalische Technik.

Zudem begleitet Patentscout Guido Schlinkmann von der Transferagentur der FH Münster das Projekt und unterstützt das Team bei der Patentanmeldung. „Wir sind zuversichtlich, dass wir Unternehmen finden, die sich für die Erfindung interessieren." Erste positive Signale habe es auf einer Fachmesse gegeben, die kürzlich in Osnabrück stattfand.


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