Manager müssen lernen, Widersprüche auszuhalten

Tagung an der FH Münster diskutierte systemischen Führungsstil in sozialen Einrichtungen


Münster (26. Februar 2014). Systemisches Denken und Handeln ist in der praktischen Sozialen Arbeit mittlerweile sehr verbreitet. Auf der Führungsebene sozialer Einrichtungen ist der systemische Ansatz jedoch noch nicht wirklich angekommen. Mit diesem Ungleichgewicht beschäftigte sich der 4. Fachtag Sozialmanagement am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster. Unter dem Thema: „Systemisches Management in der Sozialen Arbeit: Was ist das, wie geht das und was nützt es?" diskutierten die rund 150 Teilnehmer, wie sich auch das Management sozialer Einrichtungen stärker systemisch ausrichten lässt.

Prof. Dr. Fritz B. Simon von der Universität Witten/Herdecke, renommierter Fachmann auf dem Gebiet der Systemtheorie und Organisationsberatung, erläuterte die grundlegenden Prinzipien des systemischen Denkens. Er machte deutlich, an welchen Steuerungshebeln das Management ansetzen muss, um die zahlreichen Akteure einer Organisation zielgerichtet zu koordinieren. Dabei treten laut Simon aufgrund unterschiedlicher Interessen unweigerlich Konflikte und Widersprüche auf. „Manager von Organisationen werden dafür bezahlt, diese Widersprüche auszuhalten", so der Experte. „Ambiguitätstoleranz" sei daher die wichtigste Eigenschaft erfolgreicher Manager. Führungsmodelle aus der Wirtschaft einfach auf Einrichtungen der Sozialen Arbeit zu übertragen, hält Simon nicht für sinnvoll.

Auf speziellere Fragen des systemischen Managements gingen die weiteren Referenten ein. So erläuterte Prof. Dr. Joachim Merchel vom Fachbereich Sozialwesen der FH Münster systemische Konzepte im Personalmanagement sozialer Organisationen. Prof. Dr. Gustav Bergmann von der Universität Siegen beschäftigte sich mit systemischem Marketing für Soziale Arbeit und Dr. Dr. Günther Bauer, Geschäftsführer der Seniorenzentren Linz GmbH, stellte ein Modell für systemisches Controlling in Altenpflegeeinrichtungen vor. Moderator der Tagung war Prof. Dr. Reinhold Schone von der FH Münster.


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