Rund 90 Teilnehmer proben für internationale Rettungseinsätze
Praxisübung humanitäre Hilfe erstmals auf dem Gelände der Ärztekammer Westfalen-Lippe
Unter Anleitung der DRK-Einsatzstaffel errichteten die Teilnehmer Zelteinheiten für ein mobiles Krankenhaus. (Foto: Silke Niemann/ÄKWL)
Die selbst gebauten Zelte wurden anschließend für Workshops und Vorträge genutzt. (Foto: Silke Niemann/ÄKWL)
Die Architektur-Studierenden errichteten einfache Notunterkünfte aus Latten, Planen und Schnüren. (Foto: Silke Niemann/ÄKWL)
Das verwendete Baumaterial ähnelte dem „Shelter Tool Kit“, welches die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung Menschen in Katastrophengebieten zur Verfügung stellt, um sich eine Behausung zu bauen. (Foto: Silke Niemann/ÄKWL)
Münster (2. Juli 2014). Mit einem Grußwort von
Prof. Dr. Joachim Gardemann, der zurzeit in Jordanien in einem Camp für
syrische Kriegsflüchtlinge als Kinderarzt arbeitet und deshalb nicht persönlich
teilnehmen konnte, eröffnete Franziska Ohnheiser von der Fachhochschule Münster
die Praxisübung humanitäre Hilfe. In diesem Semester fand die Veranstaltung
erstmals auf dem Gelände der Ärztekammer Westfalen-Lippe statt. Zu den rund 90
Teilnehmern gehörten Studierende verschiedener Fachrichtungen sowie Ärzte.
Angehende Architekten errichteten mit Hilfe von Latten,
Sägen, Planen und Schnüren einfache Notunterkünfte. Die übrigen Teilnehmer
bauten Zelte, die im Ernstfall Einheiten eines mobilen Krankenhauses bilden. In
den gebauten Behausungen fanden anschließend die Workshops und Vorträge statt. Die
Teilnehmer lernten Erste Hilfe-Maßnahmen kennen und erhielten Informationen
über humanitäre Logistik und Campmanagement sowie über die Aufgaben des
Suchdienstes. Simone Walter, Nothilfekoordinatorin bei Islamic Relief
Deutschland, stellte in der „4. Muenster Shelter Lecture" die Arbeit ihrer Hilfsorganisation
vor. Sie betonte, dass Patenschaften für Waisenkinder islamischen
Hilfsorganisationen bei der Spendeneinwerbung besonders wichtig seien, da auch
der Prophet Mohammed ein Waise war.
Bereits seit über zehn Jahren organisiert das
Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe der FH Münster diese Übung für angehende
Krisenhelfer und Praktiker verschiedenster Fachrichtungen in Kooperation mit
der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität und dem
Deutschen Roten Kreuz.
Zum Thema: Praxisübung humanitäre Hilfe
Bei der
Praxisübung humanitäre Hilfe errichten Studierende und freiwillige Bürger
gemeinsam unter fachkundiger Anleitung von erfahrenen Krisenhelfern des
Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ein mobiles Zelthospital, das im Ernstfall auch
in Krisenregionen auf der ganzen Welt zum Einsatz kommt. Seit vergangenem Jahr
sind die „Shelter Lectures" mit Vorträgen von Fachleuten ein festes Element der
Veranstaltung.