Gärtnern in der Stadt

Gastdozent aus Südafrika besuchte den Campusgarten der Fachhochschule Münster


Münster (2. Juli 2014). Blumenbeete anlegen, Unkraut jäten und Gemüse ernten - Aufgaben wie diese erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Seit Herbst 2013 gärtnern auch Studierende der Fachhochschule Münster. Regelmäßig treffen sie sich im Campusgarten Grüne Beete auf dem Leonardo-Campus und kümmern sich um ihr grünes Reich. Worauf es dabei ankommt und weshalb das Interesse am sogenannten Urban Gardening - dem Gärtnern in der Stadt - groß ist, darüber informierte sich nun Prof. Dr. Raymond Auerbach, Agrarwissenschaftler an der Nelson Mandela Metropolitan University in Südafrika.  

Bei seinem einwöchigen Aufenthalt in Münster besuchte er während eines Seminars mit Studierenden des Master-Programms Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft den Campusgarten. Nicole Rogge und Anna Rechenberger, die beiden Initiatorinnen des Projektes, sprachen mit ihren Besuchern über Urban Gardening und verrieten, weshalb sich immer mehr junge Menschen dafür interessieren.

„Mit den Schrebergärten hat alles angefangen", erklärte Nicole Rogge. Ziel sei es gewesen, grüne Wohlfühloasen zu schaffen und die eigens angelegten Gemüsebeete in Zeiten der Not für den eigenen Bedarf zu nutzen. Die gemeinschaftliche Bewirtschaftung sei jedoch ein Merkmal der neuen urbanen Gärten und die soziale Komponente stehe oft im Vordergrund. „Heute interessieren sich junge Menschen oft für solche Projekte, um auch die eigene Umgebung mitzugestalten oder um Veränderungen herbeizuführen", so Rogge. Dabei schaffe die Gartenarbeit in der Gruppe ein intensives Gemeinschaftsgefühl. Es sei schön, das frisch geerntete Gemüse gemeinsam zu leckeren Salaten zu verarbeiten. „Urban Gardening ist cool", brachte es eine Studentin auf den Punkt.

Auerbach teilte die große Begeisterung der Studierenden und berichtete vom Campusgarten der Nelson Mandela Metropolitan University. Auch dort stehe der Bildungsauftrag im Fokus und er bemühe sich, viele Menschen einzubeziehen.

Über seinen Besuch in Münster freute sich auch Prof. Dr. Carola Strassner. Sie ist Südafrikanerin und pflegt enge Kontakte zur Nelson Mandela Metropolitan University. „Urbane Landwirtschaft ist ein Thema, das bei den Studierenden auf großes Interesse stößt", sagte Strassner. Sie hoffe deshalb, dass die Veranstaltungsreihe im Campusgarten fortgesetzt wird.

Zum Thema: Campusgarten Grüne Beete
Seit April 2012 haben sich Anna Rechenberger und Nicole Rogge in einem Semesterprojekt im Masterstudiengang Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft bei Prof. Dr. Carola Strassner mit der Frage beschäftigt, welche Rolle urbane Landwirtschaft für die Fachhochschule Münster spielen kann. Das theoretisch ausgelegte Projekt endete im Juni 2013. Das Ergebnis: ein Leitfaden, welcher beschreibt, wie ein urbaner Garten an der FH Münster errichtet werden kann, inklusive der Konzeption des Gartens, Finanzierungsmöglichkeiten und Wege einer langfristigen Erhaltung. Im Herbst 2013 begann, mit Unterstützung unter anderem der FH Münster und des FH-AStA, die Praxisphase mit dem Ziel, die vielfältigen Formen von urbaner Landwirtschaft umzusetzen und Wissen in diesem Bereich an alle Interessierten weiterzugeben. Der Anbau von Kräutern, Gemüse, Obst und Blumen erfolgt auf ökologischer Basis. Die Fläche ist 1.300 Quadratmeter groß. Zurzeit arbeitet ein ständig wachsendes Team mit 15 Studierenden im Garten.


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