Der Spagat ist zu schaffen

FH Münster unterzeichnet Kooperationsvereinbarung zur Förderung von Spitzensportlern


Münster (25. März 2015). Sechsmal in der Woche pro Tag sechs Stunden Sport - oder sogar mehr. Trainingslager und Wettkämpfe - oftmals im Ausland. Wie passt dies zum Studienalltag mit Vorlesungen, Praxisphase und Prüfungen? Oft gar nicht, wissen gerade Kadersportler aus eigener Erfahrung.

Unbürokratische Regelungen etwa für einen erleichterten Zugang zur Hochschule, Fristverlängerungen und Nachschreibetermine können studierende Leistungssportler, die bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen für Deutschland an den Start gehen, zeitlich und emotional entlasten. Für diese jetzt schon gängige Praxis an der FH Münster gibt es nun ein offizielles Papier: Gestern (25. März) haben FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski sowie Felix Arnold, Vorstandsvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbands, Dr. Peter Schink, kommissarischer Geschäftsführer des Studierendenwerks Münster, und Hermann Holzhausen vom Olympiastützpunkt Westfalen die Kooperationsvereinbarung zur Förderung studierender Spitzensportler unterzeichnet. Damit ist die FH Münster nun „Partnerhochschule des Spitzensports".

Dieses Projekt des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes mildert die immensen Belastungen von studierenden Kaderathleten etwas ab. Zu Recht, „denn eine Sportlerkarriere findet in einer Lebensphase statt, in der auch die Weichen für die berufliche Karriere gestellt werden", erklärte von Lojewski. Häufig jedoch kollidierten die Anforderungen des Studiums mit Trainings- und Wettbewerbsterminen. Zudem hätten die Sportler weniger Zeit, um für den Lebensunterhalt zu arbeiten, müssten sich oft besonders ernähren und könnten Kontakte zu Kommilitonen nicht so pflegen wie andere Studierende. Die zeitlichen Konflikte führten zu längeren Studienzeiten, was wieder finanzielle Belastungen nach sich ziehen könne.

Die Kooperationsvereinbarung enthält Regelungen zur Hochschulzulassung sowie zur individuellen Organisation von Studium, Praktika und Prüfungen. Auch die Unterstützung beim Übergang in das Erwerbsleben ist ein wichtiges Anliegen. Von Lojewski: „Die Vereinbarung schafft für alle Beteiligten mehr Sicherheit und Verlässlichkeit."

Und dies vor allem dank der engen Kooperation mit dem Olympiastützpunkt Westfalen, dem Studierendenwerk und Hochschulsport Münster. Festgelegt sind Service- und Versorgungsleistungen für die Athleten, eine Nutzung der Hochschulsportanlagen auch zu besonderen Zeiten und die Bereitstellung von Wohnheimplätzen.

Die individuelle Förderung können A-, B- oder C-Kaderathleten in Anspruch nehmen. Für die FH Münster trifft dies etwa auf Tatjana Pinto zu, Studentin am Fachbereich Sozialwesen. „Ich erhoffe mir davon einen zusätzlichen Schub für die Unterstützung, damit es noch besser gelingt, Leistungssport und Studium unter einen Hut zu bringen", freute sich die national und international erfolgreiche Sprinterin.

Seit diesem Monat ist Prof. Dr. Klaus Peikenkamp Spitzensportbeauftragter der FH Münster; es unterstützen das Service Office, die Zentrale Studienberatung und die Fachbereiche. Zu den Gratulanten zählten von der Universität Münster Spitzensportbeauftragter Prof. Dr. Bernd Strauss und Prorektorin Dr. Marianne Ravenstein sowie der Leiter des Hochschulsports Jörg Verhoeven. Die Universität ist seit 2002 Partnerhochschule und hat hervorragende Erfahrungen mit dem Programm gemacht.


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